Hermann Daur
Albert Hermann Daur (* 21. Februar 1870 in Stetten, heute Stadtteil von Lörrach; † 21. Februar 1925 in Ötlingen, heute Weil am Rhein) war ein deutscher Maler und Graphiker.
Leben
Seine Ausbildung begann 1885 in der Zeichenschule Schieder in Basel. 1886 nahm Hermann Daur ein Studium an der Kunstgewerbeschule Karlsruhe bei Franz Sales Meyer und Max Laeuger auf. Er wurde 1888 Assistent an der Uhrmacherschule Furtwangen. Von 1891 bis 1902 studierte Daur an der Großherzoglichen Kunstschule Karlsruhe bei Ernst Schurth, Robert Poetzelberger und Carlos Grethe. Nach dem Besuch der Malklasse bei Leopold von Kalckreuth und Studien in der Graphikklasse bei Walter Conz beendete er 1902 sein Studium als Meisterschüler von Hans Thoma. In seinen Semesterferien hielt er sich häufiger in der Dachauer Malerkolonie bei Adolf Hölzel auf. Von 1895 an kam es zu jährlichen Aufenthalten im Bauern- und Fischerdorf Duhnen bei Cuxhaven, wo er seine spätere Frau Margarete Boldt kennenlernte. Seit 1906 war Daur freischaffender Künstler im südbadischen Ötlingen, das heute Stadtteil von Weil am Rhein ist. 1909 unternahm er eine Studienreise ins schweizerische Engadin.
Werk
Daur gehört zu den frühen Mitgliedern des Karlsruher Künstlerbundes. Er gilt vor allem als Maler seiner Heimat, des Südschwarzwaldes, vor allem des Wiesentales (sein „Heimattal“). Auch Motive aus dem Hochrheingebiet, dem Markgräflerland und dem Bohrertal in Horben[1] fanden in seiner Malerei stimmungsvolle Darstellungen. Daurs Werke verraten den Einfluss der Grötzinger Malerschule und von Hans Thoma. Sie zeigen, wie seine Porträts, Stilelemente des Jugendstils.
Würdigung
Ihm zu Ehren sind in Duhnen bei Cuxhaven sowie in Binzen und Ötlingen Wege nach ihm benannt. Außerdem trägt die Grundschule in Ötlingen und eine Hütte sowie ein Brunnen auf dem Tüllinger Berg seinen Namen. 2013 zeigte Dreiländermuseum und das Paul-Ibenthaler-Haus Lörrach eine Doppelausstellung mit den Titeln „HERMANN DAUR – die Markgräfler Landschaften“ im Dreiländermuseum und „ZEITWEIT Hermann Daur und Johannes Buchholz, Landschaftszeichnungen“ im Paul-Ibenthaler-Haus Lörrach.[2]
Literatur
- Hermann Eris Busse: Hermann Daur. 2. wesentlich erweiterte Auflage. C. H. Müller, Karlsruhe 1927.
- Albert Eisele: Der Daur-Tag in Ötlingen. In: Das Markgräflerland. Heft 1/1969, S. 58–60 Digitalisat der UB Freiburg.
- Hermann Burte: In Memoriam. Hermann Daur, der Maler des Markgräflerlandes, † 21. Februar 1925. In: Das Markgräflerland. Heft 1/1970, S. 3–4 (Digitalisat der UB Freiburg).
- Paul Ibenthaler: Hermann Daur. In: Das Markgräflerland. Heft 1/1970, S. 5 (Digitalisat der UB Freiburg).
- Leo Mülfarth: Kleines Lexikon Karlsruher Maler. 2. erweiterte Auflage. Badenia-Verlag, Karlsruhe 1987, ISBN 3-7617-0250-7.
- Gert Schlechtriem: Blick in ein niedersächsisches Bauernhaus: 200 Jahre altes Vorbild für Ansichtspostkarte in Frelsdorf wiederentdeckt. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr. 473. Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven Mai 1989, S. 3 (Digitalisat [PDF; 4,5 MB; abgerufen am 6. Mai 2021]).
- Jutta Dresch: Daur, Albert Hermann. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 24, Saur, München u. a. 1999, ISBN 3-598-22764-7, S. 395.
- Hans H. Hofstätter: Hermann Daur. Creavis Verlag, Basel 2000, ISBN 3-9520698-6-8.
Weblinks
- Literatur von und über Hermann Daur im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Objekte in der Sammlungsdatenbank Dreiländermuseum
Einzelnachweise
- Postkartenserie Villensiedlung Küchlin’sches Gelände bzw. Naturpark Bohrertal in Horben von 1913
- Hermann Daur Sonderausstellung. In: Website Dreiländermuseum. Abgerufen am 3. Dezember 2014.