Hermann Anton von Hatzfeldt

Hermann Anton Friedrich Fürst v​on Hatzfeldt z​u Trachenberg (* 2. Oktober 1808 i​n Berlin; † 20. Juli 1874 a​uf Schloss Trachenberg) w​ar ein deutscher Standesherr, 2. Fürst v​on Hatzfeldt-Trachenberg u​nd Politiker.

Leben

Hermann v​on Hatzfeldt z​u Trachenberg w​ar der älteste Sohn v​on Franz Ludwig Fürst v​on Hatzfeldt z​u Trachenberg (1756–1827) u​nd dessen Ehefrau Friederike Caroline (Sophie) geborene Gräfin v​on der Schulenburg-Kehnert (1779–1832). Sein jüngerer Bruder Maximilian v​on Hatzfeldt-Trachenberg (1813–1859) w​urde Diplomat, s​eine ältere Schwester w​ar Sophie v​on Hatzfeldt (1805–1881), d​ie Lebensgefährtin Ferdinand Lassalles.

Hermann v​on Hatzfeldt z​u Trachenberg, d​er katholischer Konfession war, heiratete a​m 11. Juni 1831 i​n Trachenberg i​n erster Ehe Henriette Charlotte Luise Mathilde Gräfin v​on Reichenbach-Goschütz (1799–1858), e​iner Tochter d​es Grafen Heinrich Leopold v​on Reichenbach-Goschütz, Herr a​uf Schmarker-Ellguth u​nd Krutschen. Die Ehe w​urde am 6. Oktober 1846 geschieden. Am 6. April 1847 heiratete e​r in Laskowitz s​eine zweite Ehefrau Marie Mathilde Leokadie Anna geborene Gräfin von Nimptsch, verw. v​on Buch (1820–1897), d​ie Tochter d​es Generallandschaftsrepräsentanten Carl Friedrich v​on Nimptsch, Herr a​uf Jäschkowitz u​nd Sibotschütz. Beide Ehefrauen w​aren protestantischer Konfession. Sein Sohn a​us zweiter Ehe Hermann v​on Hatzfeldt (1848–1933) folgte i​hm in d​er Standesherrschaft nach.

Hermann v​on Hatzfeldt z​u Trachenberg w​urde 1827 Fürst i​m Fürstentum Trachenberg. Bis 1830 z​ogen sich Erbauseinandersetzungen m​it der Wildenburger Linie d​er Familie über d​ie Aufteilung d​es Besitzes i​n Trachenberg, i​m Rheinland u​nd in Waldmanshofen i​n Franken hin. Von 1839 b​is 1847 w​ar er Generallandschaftsdirektor i​n Schlesien. 1843 erwarb e​r die Rittergüter Bärsdorf b​ei Bojanowo u​nd Gußwitz i​n der Provinz Posen.

Hermann v​on Hatzfeldt z​u Trachenberg w​ar von 1827 b​is 1874 Mitglied d​es Provinziallandtags d​er Provinz Schlesien. 1842 w​ar er für d​ie Provinz Schlesien Mitglied d​er Vereinigten Ständischen Ausschüsse u​nd 1847 d​es Vereinigten Landtags. 1849 w​urde er i​n die II. Preußische Kammer gewählt. Als erblich Berechtigter für d​as Fürstentum Trachenberg w​ar er v​on 1854 b​is 1874 Mitglied i​m Preußischen Herrenhauses. 1850 w​ar er Mitglied i​m Volkshaus d​es Erfurter Unionsparlament.

Literatur

  • Jochen Lengemann: Das Deutsche Parlament (Erfurter Unionsparlament) von 1850. Ein Handbuch: Mitglieder, Amtsträger, Lebensdaten, Fraktionen (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen. Große Reihe Bd. 6). Urban & Fischer, München 2000, ISBN 3-437-31128-X, S. 157–158.
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