Hermann Anton Bernhard von Velen

Hermann Anton Bernhard v​on Velen (* 30. April 1698 i​n Schloss Velen; † 29. April 1767 ebenda) w​ar als Nachfolger seines Vaters Amtsdroste i​n Meppen u​nd Domherr i​n Münster.

Leben

Herkunft und Familie

Hermann Anton Bernhard von Velen wuchs als Sohn des Christoph Alexander von Velen (Drost zu Meppen) und seiner Gemahlin Maria Dorothea Margaretha von Schenking zu Bevern († 1703) zusammen mit seinen Brüdern Friedrich Christian und Alexander Ferdinand in der Familie von Velen, eines der ältesten Adelsgeschlechter in Westfalen, auf. Am 8. September 1730 heiratete er in Metelen Anna Dorothea Pelegrina von Ascheberg zu Botzlar († 1741, Stiftsdame in Metelen, Erbin). Aus der Ehe gingen mehrere Töchter, darunter Anna Theresia Francis (* 1735, ⚭ 19. Juni 1756 mit Clemens August von Landsberg zu Erwitte) hervor. Am 25. Mai 1743 heiratete er nach Annas Tod mit päpstlichem Dispens Maria Alexandrine von Merveldt zu Westerwinkel (1716–1770).

Werdegang und Wirken

Mit dem Erhalt der Tonsur am 25. Oktober 1711 wurde Hermann Anton auf ein geistliches Leben vorbereitet. Er besuchte das Gymnasium Münster und erhielt am 24. August 1714 die Niederen Weihen. Es schloss sich ein knapp vierjähriges Studium in Rom an. Im Jahre 1717 erhielt er durch seinen Onkel Anton Heinrich Hermann eine Dompräbende in Münster, auf die er am 11. April 1726 zugunsten seines Bruders Alexander Ferdinand verzichtete. 1721 wurde er seinem Vater als Drost des Amtes Meppen beigeordnet, bevor er nach dessen Tod am 28. Dezember 1725 bestallt wurde. Mit der Aufschwörung zur Münsterschen Ritterschaft am 7. Januar 1728 gehörte er dem Landtag an, einem Gremium, das sich aus den drei Ständen zusammensetzte. Seine Aufgabe bestand in der Regelung des Steuerwesens und ab 1447 auch des Fehdewesens im Hochstift Münster. Hermanns Nachfolger im Amt des Drosten zu Meppen wurde sein Schwiegersohn Clemens August von Landsberg.

Erlöschen des Mannesstammes Velen; Familienzusammenschluss von Landsberg-Velen

Die beiden Ehen Hermanns blieben ohne männliche Nachkommen, so dass mit seinem Tod die Familie in dieser Linie erlosch. Zuvor hatte er einen Fideikommiss gebildet mit der Bedingung, dass seine Nachfolger bzw. Erben den Namen und das Wappen des Geschlechtes von Velen zu tragen haben. Hermanns Tochter Anna Theresia, die mit Clemens August von Landsberg zu Erwitte verheiratet war, wurde Alleinerbin. So kam es zu einem Familienzusammenschluss von Landsberg-Velen. Seit dem Jahre 1792 trug das freiherrliche Geschlecht der von Landsberg offiziell den Namenszusatz "Velen". Dies schlug sich auch in der Wappenvereinigung nieder.

Sonstiges

Anfang d​es 18. Jahrhunderts erteilten Hermann u​nd seine Frau Anna d​em Architekten Peter Pictorius d. J. d​en Auftrag z​um Bau e​ines Gutshofes. Über d​em Portal d​es Gutshofes Altenkamp befindet s​ich das Wappen d​er Eheleute v​on Velen.

Auszeichnungen

Literatur

  • Germania Sacra, herausgegeben vom Max-Planck-Institut für Geschichte; Das Bistum Münster 7.4. Die Diözese, bearbeitet von Wilhelm Kohl, S. 235, 2004 Verlag Walter de Gruyter
  • Marcus Weidner: Landadel in Münster 1600–1760, NF 18.1 u. 18.2, Aschendorff Verlag Münster 2000.
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