Herbert Somplatzki
Herbert Karl Somplatzki (* 19. Dezember 1934 in Groß Piwnitz, Landkreis Ortelsburg, Masuren) ist ein deutscher Schriftsteller.
Leben und Werk
Somplatzki erlebte als Kind die Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950. Er kam 1946 ins Ruhrgebiet und begann mit 14 Jahren auf der Zeche Gewerkschaft Auguste Victoria in Marl-Hüls zu arbeiten. Elf Jahre Bergbau, anschließend Ausnahmestudent an der Deutschen Sporthochschule Köln: Dipl.-Sportlehrer. Studium an der Universität Essen: Medienpädagogik, Germanistik, Kunst, Erziehungswissenschaften: Dipl.-Pädagoge. Von 1949 bis 1960 arbeitete er im Bergbau. Anschließend Studium zum Dipl.-Sportlehrer an der Deutschen Sporthochschule Köln sowie Studium zum Diplom-Pädagogen an der Akademie Remscheid für musische Bildung und Medienerziehung mit Schwerpunkt Theater und Literatur und an der Universität-Gesamthochschule Essen Studium der Medienpädagogik, Germanistik, Kunst und Erziehungswissenschaften.
Somplatzki war Gründungsmitglied des Literatur-Rates Nordrhein-Westfalen und stellvertretender Landesvorsitzender des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) in Nordrhein-Westfalen. Herbert Somplatzki ist Mitglied der Christine-Koch-Gesellschaft zur Förderung der Literatur im Sauerland, des Friedrich-Bödecker-Kreis-NRW und Niedersachsen, der LAG Jugend und Literatur in NRW, der Europäischen Autorenvereinigung Die Kogge und dem Internationalen P.E.N. Ehemaliges Mitglied im Werkkreis Literatur der Arbeitswelt.[1] Der Schriftsteller lebt seit 1998 in Schmallenberg[2] im Sauerland.
Seit langem widmet er sich den deutsch-polnischen Beziehungen, sowohl in seiner literarischen Arbeit als auch in der Begegnung mit den Menschen in seiner masurischen Heimat. Seine bilingualen Bücher Morgenlicht und wilde Schwäne – Brzask i dzikie łabędzie und Die Frau mit dem Bernsteinhaar – Kobieta o bursztynowych włosach geben Deutschen und Polen die Möglichkeit, sie sowohl in ihrer Muttersprache als auch in der Sprache des europäischen Nachbarn zu lesen. Sein Buch Masurische Gnadenhochzeit verdeutlicht als Geschichte in Geschichten deutsch-polnische Berührungen seit Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Dieses Buch wurde in Zusammenarbeit mit dem Westpreußischen Landesmuseum in Münster zur Grundlage der bilingualen Ausstellung Ost-West-Begegnungen in Krieg und Frieden, die seit dem „Deutsch-Polnischen Jahr 2005/06“ in Deutschland und Polen präsentiert wurde.
Auszeichnungen
- Erster Preis im Autorenwettbewerb des Verbandes deutscher Freilichtbühnen (Theaterstück: Auf einem anderen Stern), 1976
- Hörspielpreis der ARD für Minutenhörspiele (für das Hörspiel Lernprozesse), 1972
- Silbermedaille der Internationalen Sportfilmtage Duisburg, 1968
- Bundesverdienstkreuz am Bande, 2019
Werke
Diverse Werke seit 1967, unter anderem in Zusammenarbeit mit Ilka Boll, insbesondere Bücher, Liedtexte, Theaterstücke, Hörspiele und Grafiken.
Ausstellungen
Ausstellung Ost-West-Begegnungen in Krieg und Frieden – Auf den Spuren einer Familiengeschichte des Westpreußischen Landesmuseums in Münster-Wolbeck, gezeigt unter anderem 2008 im Kulturzentrum Ostpreußen in Ellingen.[3]
Hörbücher
- (1995) (NOM records) Wortmusik Ensemble Wortmusik, Kompositionen: Theo Jörgensmann und Eckard Koltermann.
Weblinks
Einzelnachweise
- Mitteilungen der Fritz Hüser-Gesellschaft 2019/2, Dortmund, S. 3
- Sauerlandkurier.de: Neue Ausstellung wird im Museum Holthausen eröffnet – Ost-West-Begegnungen vom 29. September 2014 abgerufen am 18. November 2017
- Aussöhnung und Verständigung, Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26 / 2008 vom 28. Juni 2008 (PDF)