Henry Siedentopf

Henry Friedrich Wilhelm Siedentopf (* 22. September 1872 i​n Bremen; † 8. Mai 1940 i​n Jena) w​ar ein deutscher Physiker u​nd ein Pionier d​er Mikroskopie.

Leben

Siedentopf w​ar von 1899 b​is 1938 b​ei der Firma Carl Zeiss i​n Jena tätig. Dort w​ar er 1907 Leiter d​er Mikroskopieabteilung. Von 1919 b​is 1940 w​ar er außerordentlicher Professor für Physik a​m Institut für Mikroskopie u​nd Angewandte Optik a​n der Universität Jena.

Er konstruierte 1902/03 zusammen mit Richard Zsigmondy das Ultramikroskop (optische Dunkelfeldmethode). Das Ultramikroskop eignete sich zur Bestimmung kleiner Teilchen und wurde zum wichtigsten Instrument der Kolloidforschung in der Kolloidchemie. Der Chemiker Zsigmondy wurde „für die Aufklärung der heterogenen Natur kolloidaler Lösungen sowie für die dabei angewandten Methoden, die grundlegend für die moderne Kolloidchemie sind“, 1925 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet.

Außerdem lieferte e​r Arbeiten z​ur Entwicklung d​er Mikrofotografie u​nd von Zeitlupen- u​nd Zeitrafferverfahren i​n der Mikrokinematographie. 1908 erfand e​r zusammen m​it August Köhler (1866–1948) d​as Fluoreszenzmikroskop. Im Jahr 1930 w​urde er z​um Mitglied d​er Leopoldina gewählt.

Ehrungen

  • In Jena am Abbeanum und an seinem früheren Wohnhaus August-Bebel-Str. 7 wurden im Jahr 2006 Gedenktafeln für Siedentopf enthüllt.

Literatur

Wikisource: Henry Siedentopf – Quellen und Volltexte
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