Henrique Oswald
Henrique Oswald (* 14. April 1852 in Rio de Janeiro; † 9. Juni 1931 ebenda) war ein brasilianischer Komponist und Diplomat.
Leben
Henrique war der einzige Sohn des Schweizer Auswanderers Hans Jakob (Jean-Jacques) Oswald (1805–1878) aus Oberaach TG und seiner aus Livorno/Italien stammenden Ehefrau Maria Charlotta Louise Oratia Cantagalli (1816–1903); genannt 'Carlota'.
Oswald war seit 1868 in Florenz Schüler des Pianisten Giuseppe Buonamici. Er wurde dann Vizekonsul in Le Havre und später in Genua. Von 1903 bis 1906 war er Direktor des Instituto Nacional de Música in Rio de Janeiro. Danach war er erneut im diplomatischen Dienst. Ab 1911 lebte er als Lehrer und Komponist in Rio de Janeiro. 1881 verheiratete sich Henrique Oswald mit Laudômia Gasperini (1859–1932), Tochter des Ottavio Gasperini (Direktor am Erziehungsinstitut Florenz) und der Maria Bombernard. Die beiden hatten fünf Kinder; u. a. Carlos Oswald (1882–1971), Maler und Graveur in Pétropolis-Rio de Janeiro und Br. Alfredo Oswald SJ (1884–1972).
Neben zahlreichen kammermusikalischen Werken komponierte Henrique drei Opern, eine Sinfonie, ein Klavier- und ein Violinkonzert, Klavierwerke und Lieder.
Werke (Auswahl)
- Nocturnes, Nr. 1 und 2, op. 6
- Concerto per pianoforte, Riduzione per 2 Pianoforti, op. 10
- 6 Pecas, op. 14
- Feuilles d'Album, op. 20
- 3 Pecas, op. 23
- Valse lente
- II Neige
Literatur
- Alfred Baumgartner: Propyläen Welt der Musik – Die Komponisten – Ein Lexikon in fünf Bänden. Band 4. Propyläen Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-549-07830-7, S. 210–211.