Henriette Mendel
Auguste Henriette Mendel, Freifrau von Wallersee (* 31. Juli 1833 in Darmstadt; † 12. November 1891 in München), war eine deutsche Schauspielerin und Gattin von Herzog Ludwig in Bayern.
Leben
Henriette war Schauspielerin am Großherzoglich Hessischen Hoftheater in Darmstadt und in Augsburg. Sie verliebte sich in Herzog Ludwig in Bayern, den ältesten Bruder der Kaiserin Elisabeth. Die Beziehung der beiden war schwierig, da von Ludwig eine standesgemäße Heirat erwartet wurde. Als am 24. Februar 1858 ihre uneheliche Tochter Marie Louise, die spätere Gräfin Larisch-Moennich, zur Welt kam, gab es eine Annäherung an die herzogliche Familie. Karl Emanuel, das zweite Kind, wurde am 9. Mai 1859 geboren, starb jedoch schon am 1. August 1859 mit knapp drei Monaten. Am 19. Mai 1859 wurde Henriette als Freifrau von Wallersee in den Adelsstand erhoben. Der erbliche Adelstitel galt auch für die Nachkommen. Die morganatische Heirat zwischen Henriette Freifrau von Wallersee und Herzog Ludwig in Bayern fand am 28. Mai 1859 in Augsburg statt. Als Ludwig Henriette heiratete, musste er auf sein Erstgeborenenrecht und somit auf ein großes Vermögen und seine hohe Stellung verzichten. Henriette war in der Familie sehr beliebt und wurde immer wieder gebraucht.
Marie Louise, Tochter von Henriette, hatte sich vor dem Suizid des österreichischen Thronfolgers Rudolf 1889, ihres Cousins, in die Liebeleien zwischen Rudolf und Mary Vetsera einspannen lassen und wurde infolgedessen aus dem Familienverband verstoßen.[1]
1891 starb Henriette an Unterleibskrebs.
Nachkommen
- Marie Louise von Wallersee (1858–1940), seit 1877 Gräfin Larisch-Moennich
- Karl Emanuel (*/† 1859)
Literatur
- Brigitte Sokop: Jene Gräfin Larisch ... Marie Louise Gräfin Larisch-Wallersee, Vertraute der Kaiserin – Verfemte nach Mayerling. Böhlau, Köln u. a. 1985, ISBN 3-205-07231-6 (4. Auflage. ebenda 2006, ISBN 3-205-77484-1).
Weblinks
Einzelnachweise
- Brigitte Sokop: Jene Gräfin Larisch ... Marie Louise Gräfin Larisch-Wallersee, Vertraute der Kaiserin – Verfemte nach Mayerling. Böhlau, Köln u. a. 1985, ISBN 3-205-07231-6.