Helmut Jungwirth (Molekularbiologe)
Helmut Jungwirth (* 1969 in Graz[1]) ist ein österreichischer Molekularbiologe und Hochschullehrer an der Universität Graz. Seit November 2015 ist er Mitglied der Wissenschaftskabarettgruppe Science Busters. Im Oktober 2016 wurde er zum österreichweit ersten Professor für Wissenschaftskommunikation berufen.[2]
Leben
Helmut Jungwirth studierte ab 1987 molekulare Mikrobiologie an der Universität Graz.[3] Sein Studium schloss er 1996 mit der Diplomarbeit zum Thema Untersuchungen zur Resistenz des Stammes Saccharomyces cerevisiae DM12 gegenüber dem Antibiotikum Diazaborin ab.[4] 2001 promovierte er am Institut für Molekularbiologie, Biochemie und Mikrobiologie der Universität Graz mit einer Dissertation über den Einfluss des Gens YAP1 der Hefe Saccharomyces cerevisiae auf die Resistenz gegenüber dem Wirkstoff Diazaborin.[5] Anschließend war er als Postdoktorand an der Universität Graz tätig. 2003 erhielt er vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) ein Erwin-Schrödinger-Stipendium und arbeitete in der Arbeitsgruppe des Altersforschers Frank Madeo am Physiologisch Chemischen Institut der Eberhard Karls Universität Tübingen. 2005 forschte er an der Abteilung für Molekulare Genetik an der Medizinischen Universität Wien. 2009 habilitierte er sich mit einer Schrift zum Thema Unravelling detoxification pathways.[6]
2008 wurde er mit der Aufgabe betraut den Bereich Wissenschaftskommunikation an der Karl-Franzens-Universität Graz zu etablieren. 2008 wurde das Offene Labor Graz gegründet. Mittlerweile wurden mit dem Geschmackslabor, dem Freiland Labor, dem Mittelalterlabor und dem Physiklabor bereits vier weitere Mitmachlabore aufgebaut. Seit 2011 ist Helmut Jungwirth auch geschäftsführender Leiter des Zentrums für Gesellschaft, Wissen und Kommunikation (auch bekannt als Die 7. Fakultät) an der Universität Graz und war an der Entwicklung unterschiedlicher Veranstaltungsformate (z. B. Politik Café, Wissensdurst, Botanik Brunch, Brain Game, Wissenschaft mit Geschmack, der bewegte Körper etc.) beteiligt. 2010 wurde Jungwirth assoziierter Professor am Institut für Molekulare Biowissenschaften und im Oktober 2016 zum österreichweit ersten Professor für Wissenschaftskommunikation berufen, mit dem Ziel einen entsprechenden Studienzweig zu etablieren.[2] Gemeinsam mit der Journalistin Elisabeth Holzer entwickelte er ein dreisemestriges, berufsbegleitendes Kommunikationskolleg an der Uni Graz.[7]
Im November 2015 wurde er von den Science Busters zu einem Gasteintritt eingeladen, seitdem ist er festes Mitglied der Wissenschaftskabarettgruppe.[1] Im Oktober 2016 feierte er mit dem Programm Bierstern, ich dich grüße Premiere.[8]
Publikationen (Auswahl)
- Eine Geschichte der Welt in 100 Mikroorganismen, gemeinsam mit Florian Freistetter, Hanser, München 2021, ISBN 978-3-446-27096-1
- Science Schmankerl: Rezepte aus dem Reagenzglas, gemeinsam mit Fritz Treiber, Nadine Kermeter und Kerstin Jungwirth, Amalthea Verlag, Wien 2017, ISBN 978-3-99050-108-5
- Warum landen Asteroiden immer in Kratern? 33 Spitzenantworten auf die 33 wichtigsten Fragen der Menschheit, gemeinsam mit Martin Puntigam und Florian Freistetter, Hanser, München 2017, ISBN 978-3-446-25727-6
- Wie kommt der Wissenschaftler zum Kabarett?, Laborjournal 7/2016 (Online)
Weblinks
- Helmut Jungwirth auf den Webseiten der Universität Graz
- Helmut Jungwirth auf den Webseiten der Science Busters
Einzelnachweise
- Kleine Zeitung: Der Professor im Kabarett. Artikel vom 24. Februar 2016, abgerufen am 26. Oktober 2016.
- orf.at - Erster Professor für Wissenschaftskommunikation. Artikel vom 26. Oktober 2016, abgerufen am 26. Oktober 2016.
- Lebenslauf - Jungwirth, Helmut, Assoz. Univ.-Prof. Mag. Dr.rer.nat. (Memento vom 26. Oktober 2016 im Internet Archive). Abgerufen am 26. Oktober 2016.
- Verbundkatalog: Diplomarbeit 1996, Universität Graz.
- Verbundkatalog: Dissertation 2001, Universität Graz.
- Verbundkatalog: Habilitation 2007, Universität Graz.
- Kleine Zeitung: Ab Herbst: Neues Kommunikationskolleg an der Uni Graz. Artikel vom 18. März 2018, abgerufen am 19. März 2018.
- derStandard.at - Science Busters erforschen in neuer Besetzung kaltes Bier. Artikel vom 18. Oktober 2016, abgerufen am 26. Oktober 2016.