Helmscherode
Helmscherode ist ein Dorf und Ortsteil der Stadt Bad Gandersheim in Niedersachsen.
Helmscherode Stadt Bad Gandersheim | ||
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Höhe: | 197 m ü. NN | |
Einwohner: | 159 (Apr. 2010) | |
Eingemeindung: | 1. März 1974 | |
Postleitzahl: | 37581 | |
Vorwahl: | 05382 | |
Lage von Helmscherode in Niedersachsen | ||
Geographie
Helmscherode liegt etwa acht Kilometer nördlich der Kernstadt. Es liegt im Nordosten der nach dem Höhenzug Heber benannten Heberbörde.
Geschichte
Die historischen Ortsnamen lauteten 1382 Helmsingrode, 1401 Helmessingerode, 1427 Helmensingerode, 1435 Helmssingerode, 1480 Helmscherode, um 1510 Helmsirode, 1524 Helmeskerode, 1542 Helmscherode, 1678 Helmscherohda.[1]
Das Dorf lag im Amt Gandersheim. Die Gerichtsstätte gehörte zu dessen Obergerichtsbarkeit, hatte auch keine adelige Gerechtsame und stand nicht in der Rittermatrikel, übte aber die Untergerichte über das Dorf und dessen Feldmark aus.
Der ortsbildprägende Gutshof unterlag einem mehrfachen Besitzerwechsel. Aus dem Besitz der Familie Burchtorff ging er 1701 auf Johann Gabriel Cleve (1653–1716) über, der mit Marie Juliane Helene Burchtorff (1667–1749) verheiratet war, anschließend auf dessen Sohn Anton Ulrich Cleve (1702–1762). Die Allodifikation des Gutshofes fand 1796 statt. Zu dieser Zeit gab es eine Schule und 16 Kötner im Dorf. Im Jahre 1803 wurden insgesamt 27 Feuerstellen mit 172 Einwohnern in dem Dorf gezählt.[2]
Die Wüstung Goltorf wurde u. a. 1149 urkundlich erwähnt und lag wahrscheinlich am Holtersberg südlich von Helmscherode.
Nahe Helmscherode wurde Flussspat zur Verwendung in der Wilhelmshütte gefördert.
Exakt östlich des Ortes lag die 1842 errichtete Telegrafenstation 24a[3] des Preußischen optischen Telegrafen, welche zu Altgandersheim gehörte.
Im Jahre 1904 trat Preußen den Gemeindebezirk Lamspringe an den Gemeindebezirk Helmscherode ab.[4]
Am 1. März 1974 wurde Helmscherode in die Stadt Bad Gandersheim eingegliedert.[5]
Sehenswürdigkeiten
Bemerkenswert sind das Gut Helmscherode und die Kapelle.
Persönlichkeiten
- Wilhelm Keitel (1882–1946), Generalfeldmarschall, Chef des OKW und verurteilter Kriegsverbrecher
- Bodewin Keitel (1888–1953), General der Infanterie
Literatur
- Georg Hassel, Karl Bege: Geographisch-statistische Beschreibung der Fürstenthümer Wolfenbüttel und Blankenburg. Band 2: Welcher die Topographie des Schöningenschen, Harz- und Weser-Bezirks, des Amts Thedinghausen, Kommunion-Unterharzes, Fürstenthums Blankenburg und Stiftsamts Walkenried enthält. In Kommission bei Friedrich Bernhard Culemann, Braunschweig 1803, S. 260, (Digitalisat).
Weblinks
Einzelnachweise
- Hermann Kleinau: Geschichtliches Ortsverzeichnis von Niedersachsen. Band 1: A–K (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen, Bremen und die ehemaligen Länder Hannover, Oldenburg, Braunschweig und Schaumburg-Lippe. 30, 1, ISSN 0933-3320). Lax, Hildesheim 1967, S. 269, Nr. 919. Helmessingerode. In: Richard Doebner (Hrsg.): Urkundenbuch der Stadt Hildesheim. Theil 3: Von 1401 bis 1427. Gerstenberg, Hildesheim 1887, S. 2, Nr. 4. Vgl. Auflistung in: Kirstin Casemir, Franziska Menzel, Uwe Ohainski: Die Ortsnamen des Landkreises Northeim (= Niedersächsisches Ortsnamenbuch. Tl. 5 = Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen. Bd. 47). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2005, ISBN 3-89534-607-1, S. 184.
- Hassel, Bege: Geographisch-statistische Beschreibung der Fürstenthümer Wolfenbüttel und Blankenburg. Band 2. 1803, S. 260.
- M. Menning & A. Hendrich, Telegraphenbuch III, S. 28
- Gesetzsammlung für die Königlich-Preußischen Staaten. 1904, ZDB-ID 216932-0, S. 21, 220.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 269.