Heinz Zednik
Heinz Zednik (* 21. Februar 1940 in Wien[1]) ist ein österreichischer Opernsänger (Charaktertenor).
Leben
Zednik studierte am Konservatorium Wien, debütierte 1964 in Graz und wurde 1965 Mitglied der Wiener Staatsoper. Ab 1970 sang er bei den Bayreuther Festspielen, wo er als Mime, Loge und David der Nachfolger von Gerhard Stolze und Gerhard Unger war. Im sogenannten „Jahrhundertring“ 1976 verkörperte er unter der musikalischen Leitung von Pierre Boulez in der Regie von Patrice Chéreau den Loge im Rheingold und den Mime in Siegfried. Ab 1980 wirkte er bei den Salzburger Festspielen mit, wo ihn Herbert von Karajan als Bardolfo in Giuseppe Verdis Falstaff engagierte, 1992 war er bei den Festspielen in Z Mrtvého Domu zu sehen. Unter der Leitung von Herbert von Karajan sang er den Valzacchi im Rosenkavalier, unter Claudio Abbado den Schreiber in Chowanschtschina, unter James Levine den Monostatos in der Zauberflöte und unter Lorin Maazel den Regisseur in Un ré in ascolto.
Im Liedgesang widmet sich Heinz Zednik einem ausgefallenen Repertoire. So etwa Ernst Kreneks Liedzyklus Reisebuch aus den österreichischen Alpen, sowie dem Krämerspiegel von Richard Strauss oder den eigens für ihn komponierten Grünspan-Liedern von Franz Thürauer. Außerdem zählt Zednik zu den führenden Interpreten des klassischen Wienerliedes.
Heinz Zednik gilt vielen aufgrund seines natürlichen Talents für Komik, Posse und Ironie sowie seiner hohen, sehr flexiblen Stimme und seiner kleinen, schmalen Gestalt als die Idealbesetzung für seine Paraderollen.
2019 heiratete er die Schönheitschirurgin Dagmar Millesi.[2][3]
Auszeichnungen
- 1980: Berufstitel Österreichischer Kammersänger[4]
- 1983: Grammy Award „Best Opera Recording“
- 1991: Grammy Award „Best Opera Recording“
- 1994: Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper[4]
- 2000: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse[5]
- 2001: Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold[6]
- 2016: „Goldener Johann Strauss“ 2016[7]
- 2021: Österreichischer Musiktheaterpreis für sein Lebenswerk[8]
Aufnahmen
- Alban Berg: Lulu (Oper), mit Julia Migenes, Margarethe Bence, Ulrike Steinsky, Brigitte Fassbaender, Heinz Zednik, Theo Adam; Dirigent: Lorin Maazel, Orchester der Wiener Staatsoper, Ariola, Live-Aufnahme 1983
Literatur
- Alexander Rausch: Zednik, Heinz. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 3-7001-3067-8.
- Peter Blaha: Der Erste im zweiten Fach. In: Bühne. Nr. 11, 2004, S. 49–53.
- Gregor Hauser: Magische Töne. Österreichische Tenöre der Nachkriegszeit. Verlag Der Apfel 2020, ISBN 978-3-85450-019-3, S. 9–12.
Weblinks
- Heinz Zedniks Auftritte an der Wiener Staatsoper
- Heinz Zednik bei Operabase (Engagements und Termine)
- Heinz Zednik in der Internet Movie Database (englisch)
- Eintrag zu Heinz Zednik im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
Einzelnachweise
- Alexander Rausch: Zednik, Heinz. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 3-7001-3067-8.
- Opernsänger Heinz Zednik: „Burli“ von Gnaden und hohen Graden. In: Kleine Zeitung. 1. August 2021, abgerufen am 3. August 2021.
- Monika Närr: Pressbaum: Zednik: „Sang oft beim Heurigen schon mit“. In: Niederösterreichische Nachrichten. 14. August 2021, abgerufen am 14. August 2021.
- KS Heinz Zednik. (Memento vom 26. Februar 2015 im Internet Archive) Volksoper; abgerufen am 26. Februar 2015.
- Liste der Träger des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich (PDF; 6,6 MB) Abgerufen am 26. Februar 2015.
- Ehrung für Kammersänger Heinz Holecek und Heinz Zednik. Abgerufen am 8. Juli 2019.
- Goldener Johann Strauss für Kammersänger Heinz Zednik. Abgerufen am 8. Juli 2019.
- Heinz Zednik erhält Musiktheaterpreis für sein Lebenswerk. In: Salzburger Nachrichten/APA. 9. Juli 2021, abgerufen am 9. Juli 2021.