Heinz Tiedemann
Heinz Tiedemann (* 16. Februar 1923 in Berlin; † August 2004) war ein deutscher Biochemiker und Entwicklungsbiologe.
Tiedemann wuchs in Berlin auf und studierte ab 1941 Medizin in Berlin und Freiburg. Anschließend studierte er bei Else Knake in Berlin Chemie und promovierte in Medizin. Er promovierte dann zum Dr. rer. nat. bei dem Biochemiker Otto Warburg am Kaiser-Wilhelm-Institut für Zellphysiologie (später: Max-Planck-Institut für Zellphysiologie) in Berlin-Dahlem und wies nach, dass embryonale Induktoren Proteine sind und etablierte die Phenolextraktion zur Trennung von Proteinen von Nukleinsäuren. Ab 1954 arbeitete er bei Otto Mangold am Heiligenberg-Institut für Experimentelle Biologie in Heiligenberg und habilitierte sich 1957 an der Universität Freiburg. Von 1963 bis 1965 war er mit seiner Frau in Baltimore, USA.
Nach seiner Rückkehr wurde er Leiter einer Arbeitsgruppe am damaligen Max-Planck-Institut für Meeresbiologie in Wilhelmshaven, zugleich wurde er im Jahr 1965 zum "Wissenschaftlichen Mitglied" der Max-Planck-Gesellschaft berufen. 1967 wurde er Professor für Biochemie an der Freien Universität Berlin. Er isolierte und reinigte das Activin A und weitere Faktoren, die zur Differenzierung von Geweben benötigt werden, und trug damit zu Erkenntnissen über Stammzellen bei.
Seine Arbeit war unter anderem geprägt von seiner Fähigkeit, neue Methoden in seine Arbeitsweise zu integrieren und daher technisch immer auf einem sehr modernen Stand zu sein.
Literatur
- Horst Grunz: The long road to chemical and molecular embryology. What amphibians can teach us about differentiation. An interview with Professor Heinz Tiedernann. In: The international journal of developmental biology. Band 40, 1996, S. 113–122, PMID 8735920 (Interview mit Heinz Tiedemann, englisch, freier Volltext).