Heinz Liebscher (Philosoph)

Heinz Liebscher (* 12. April 1931 i​n Dresden) i​st ein deutscher marxistischer Philosoph.

Leben

Liebscher belegte e​in Studium d​er Philosophie i​n Rostock, Dresden u​nd Berlin. Er w​ar von 1962 b​is 1987 wissenschaftlicher Mitarbeiter a​m Institut für Philosophie d​er Akademie d​er Wissenschaften z​u Berlin, wissenschaftlicher Sekretär d​er Kybernetik-Kommission d​er Akademie d​er Wissenschaften z​u Berlin, wissenschaftlicher Referent d​er Sektion für Kybernetik d​er Akademie d​er Wissenschaften z​u Berlin s​owie Leiter d​er Arbeitsgruppe Philosophische Probleme d​er Mathematik u​nd Kybernetik i​m Bereich Philosophische Fragen d​er Wissenschaftsentwicklung d​er Akademie d​er Wissenschaften z​u Berlin. Zwischen 1987 u​nd 1991 w​ar er Professor für Dialektischen Materialismus a​n der Humboldt-Universität Berlin. 1992 w​urde er i​n den Ruhestand gesetzt.

Arbeitsgebiete

  • Kybernetik und allgemeine Methodologie der Wissenschaften
  • Struktur der Kybernetik als Wissenschaft
  • Geschichte der Kybernetik
  • Informations- und Kommunikationstheorie, künstliche Intelligenz
  • Spieltheorie

Schriften

  • mit Georg Klaus: Was ist, was soll Kybernetik? 1966. 9. Auflage 1974.
  • Kybernetik und Leitungstätigkeit. Berlin 1966.
  • Erkenntnis- und wissenschaftstheoretische Probleme der Bildung wissenschaftlicher Systembegriffe. Dissertation. 1969.
  • mit Georg Klaus: Systeme – Informationen – Strategien. 1974.
  • Lust zum Denken, Freude am Streit. Zum ersten Todestag von Georg Klaus am 29. Juli 1975. In: Sonntag. 29, 1975, S. 8.
  • Georg Klaus: Beiträge zu philosophischen Problemen der Einzelwissenschaften. Hrsg. Heinz Liebscher. 1978.
  • Dialektik der kybernetischen Erkenntnis. In: H. Hörz, U. Röseberg (Hrsg.): Materialistische Dialektik in der physikalischen und biologischen Erkenntnis. Berlin 1981, S. 382–396.
  • Dialektik und Kybernetik. Studien zu kybernetischen Begriffs- und Theoriebildungen. Habilitationsschrift. Berlin 1981.
  • Georg Klaus zu philosophischen Problemen von Mathematik und Kybernetik. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1982
  • Georg Klaus – Leben und Leistung. Gespräch mit Dr. Heinz Liebscher. Rundfunksendung Radio DDR II am 23. Dezember 1982, Sendereihe „Studio 80“.
  • Ein Unbequemer, der Neues schuf. In: Spectrum. 14, Nr. 1. Berlin 1983, S. 28–29.
  • Philosophie und andere Wissenschaften aus der Sicht von Georg Klaus. In: Aus dem philosophischen Leben der DDR. Informationsbulletin. 21, 8/1. Berlin 1985, S. 31–35.
  • Geist aus der Maschine? Philosophische Überlegungen zur künstlichen Intelligenz. Berlin 1989.
  • Fremd- oder Selbstregulation? Systemisches Denken in der DDR zwischen Wissenschaft und Ideologie. LIT, Münster 1995.
  • Georg Klaus – ein unbequemer Marxist. In: V. Gerhardt, H.-C. Rauh. (Hrsg.): Anfänge der DDR-Philosophie. Ansprüche, Ohnmacht, Scheitern. Ch. Links, Berlin 2001, S. 406–419.
  • Systemtheorie und Kybernetik in der philosophischen Sicht von Georg Klaus. In: Hans-Christoph Rauh, Peter Ruben (Hrsg.): Denkversuche. DDR-Philosophie in den sechziger Jahren. Ch. Links, Berlin 2005, S. 157–175.
  • Soziale Visionen. Ideen von gestern und heute für morgen? Berlin 2012.

Literatur

  • Jérôme Segal: Kybernetik in der DDR – Begegnung mit der marxistischen Ideologie (= Dresdner Beiträge zur Geschichte der Technik und der Technikwissenschaften. 27). 2001, S. 47–75.
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