Heinrich von Rugge
Heinrich von Rugge (Heinrich von Ruck) war ein Minnesänger zur Zeit Friedrichs I. Er ist identisch mit dem Heinricus miles de Rugge, der als Zeuge in einer zwischen 1175 und 1178 angesetzten Urkunde, in der es um eine Güterübertragung zwischen den schwäbischen Klöstern Blaubeuren und Salem geht, genannt wird.
Leben
Heinrich von Rugge gehörte einem bei Blaubeuren ansässigen Ministerialengeschlecht der Pfalzgrafen von Tübingen an, für das seit 1192 die Truchsesswürde bezeugt ist.
Überliefert sind zwölf Minnelieder und ein Kreuzleich, in welchem er den Tod Friedrichs I. (1190) beklagte, nachdem die Kunde davon nach Deutschland gekommen war. Seine Gedichte sind enthalten in Des Minnesangs Frühling von Lachmann und Haupt.[1]
Die Nachkommen derer von Rugge (Ruck) existieren bis in die heutige Zeit. Bekanntester ist der deutsche Spitzenwinzer Johann Ruck (siehe: Weingut Johann Ruck).
Werkausgabe
- Franz Josef Paus: Das Liedercorpus des Heinrich von Rugge, (Universität Freiburg, i. B., Philosophische Fakultät, Dissertation vom 29. Februar 1964), Freiburg im Breisgau 1964
Anmerkungen
- Des Minnesangs Frühling, unter Banutzung der Ausgabe von Karl Lachmann ... bearbeitet von Hugo Moser und Helmut Tervooren, 38., erneut revidierte Auflage ..., Bd. 1, Stuttgart : Hirzel 1988, ISBN 978-3-7776-0448-0
Literatur
- Horst Brunner: Geschichte der deutschen Literatur des Mittelalters im Überblick, Stuttgart 1997
- Günther Schweikle: Heinrich von Rugge. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, Band 3, Berlin, New York 1981, Spalte 869–874
- Paul-Gerhard Völker: Heinrich von Rugge. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 422 (Digitalisat).
- Josef Forderer: Minnesänger Heinrich von Rugge. Ein Tübinger Hofmann im Kampf um die öffentliche Meinung der Stauferzeit. In: „Tübinger Blätter“ 1957, S. 26–34
- Konrad Burdach: Heinrich von Rugge. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 29, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 605 f.