Heinrich von Mappes

Johann Heinrich v​on Mappes (* 18. Dezember 1757 i​n Mainz; † 6. September 1845 ebenda) w​ar ein Mainzer Weinhändler u​nd ehemaliger Abgeordneter d​er 1. Kammer d​er Landstände d​es Großherzogtums Hessen.

Mainz, ehemaliger Ingelheimer Hof, erhaltener Torbogen

Leben

Heinrich v​on Mappes betrieb m​it seinem Bruder d​ie Weinhandelsfirma Gebr. Heinrich u​nd Konrad Mappes i​n Mainz (→ Weinbau i​n Mainz). In seiner Funktion a​ls geschäftsführender Vizepräsident d​er Mainzer Handelskammer i​n den Jahren 1802 b​is 1819 erwarb e​r sich große Verdienste u​m die wirtschaftlichen Verhältnisse d​er Stadt.[1][2] So setzte e​r sich persönlich gegenüber Napoléon Bonaparte für d​ie Wiederherstellung d​es Mainzer Freihafens u​nd die Errichtung e​ines Zolllagers a​m Kurfürstlichen Schloss ein.[3] Er erwarb d​ie Reste d​es ehemaligen Ingelheimer Hofs, d​er bei d​er Belagerung v​on Mainz (1793) d​urch preußisch/österreichischen Artilleriebeschuss zerstört w​urde und betrieb n​ach 1800 dessen Wiederaufbau m​it neuer Inneneinteilung a​ls Wohn- u​nd Geschäftshaus.[4]

Am 13. Januar 1813 w​urde er a​ls Baron i​n den kaiserlich französischen Adelsstand erhoben. Diese Nobilitierung w​urde jedoch n​ach den Befreiungskriegen n​icht mehr allgemein anerkannt. Zusammen m​it Franz v​on Kesselstatt gehörte e​r zu e​iner Deputation d​er Stadt Mainz, d​ie von September 1814 b​is April 1815 v​on Oberbürgermeister v​on Jungenfeld z​um Wiener Kongress entsandt wurde, u​m die Interessen d​er Stadt, insbesondere d​ie Erhaltung d​es Stapelrechts, z​u vertreten.[5][6]

Heinrich v​on Mappes gehörte d​em allgemeinen Departmentsrat d​es Département d​u Mont-Tonnerre[7] u​nd von d​er Gründung 1820 b​is zu seinem Tod 1845 d​er ersten Kammer d​er Landstände an. Am 20. November 1839 erfolgte d​ie Erhebung i​n den großherzoglich hessischen Adelsstand.

Orden und Ehrenzeichen

Napoleon verlieh i​hm das Kreuz d​er Ehrenlegion u​nd erhob i​hn in d​en Stand e​ines Baron d’Empire (erbliche Baronie).

Literatur

  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 253.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 566.

Einzelnachweise

  1. Franz Dumont, Ferdinand Scherf, Friedrich Schütz (Hrsg.): Mainz - Die Geschichte der Stadt. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1998 (S. 395).
  2. Jean de La Tynna: Almanach du commerce de Paris, des départements de l'Empire français, et de principales villes de monde .Paris 1809, S. 625.
  3. Helmut Mathy: Kurmainzer Weinbau und Weinhandelspolitik vom 17. bis 19. Jahrhundert. In: Weinbau, Weinhandel und Weinkultur (= Geschichtliche Landeskunde. Band 40). Stuttgart 1993, S. 187222.
  4. Mainz – Adelspalais und Sakralbauten, abgerufen am 1. Mai 2016
  5. Johann Ludwig Klüber: Acten des Wiener Congresses, in den Jahren 1814 und 1815, Band 1 Erlangen, 1819
  6. zur Mainzer Frage auf dem Wiener Kongress: "Mainzer Frage" 1814-1816 bei Regionalgeschichte.net
  7. Ferdinand Bodman: Statistisches Jahrbuch für das Departement von DonnersbergMainz, bei Florian Kupferberg, 1811, S. 297
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