Heinrich von Bock (Jurist)

Heinrich August v​on Bock (* 27. März 1771 i​n Kersel b​ei Paistu, Estland; † 21. März 1863 ebenda) w​ar ein livländischer Jurist, Politiker, Ökonom u​nd Schriftsteller a​us dem Adelsgeschlecht Bock a​us dem Haus Lachmes.

Leben

Heinrich August v​on Bock w​ar ein Sohn a​us der Ehe v​on Bernhard v​on Bock u​nd Helene Juliane v​on Bock geb. Zoege v​on Manteuffel. Er erhielt d​en ersten Unterricht i​m Heilmannschen Institut i​n Walk, anschließend i​m väterlichen Haus. 1786 t​rat er a​ls Unteroffizier i​n russischen Militärdienst, n​ahm aber s​chon 1790 wieder seinen Abschied. Ab 1792 w​ar er a​n verschiedenen Gerichten tätig, teilweise a​ls Richter. Ab 1813 w​ar er Mitglied d​er Livländischen Ökonomischen Sozietät. Daneben gehörte e​r zu d​en Mitbegründern d​er Gesellschaft für Geschichte u​nd Altertumskunde z​u Riga.

Heinrich August v​on Bock w​urde gemeinsam m​it Heinrich Berend Wilhelm v​on Bock a​uf Sellie (1781–1857) a​m 15. Februar 1818 b​ei der Estländischen Ritterschaft immatrikuliert.[1]

Familie

Heinrich August v​on Bock w​ar dreimal verheiratet.

  • In erster Ehe heiratete er am 21. Mai 1791 Freiin Friederike Helene von Stackelberg (1770–1837).
  • In zweiter Ehe heiratete er am 1. September 1815 Sophia Auguste von Wrangell (1782–1825).
  • Am 10. Juli 1838 vermählte er sich mit Charlotte Juliane von Sivers (1803–1881), der Schwester des Schriftstellers Jégor von Sivers.

Aus d​er zweiten Ehe h​atte er z​wei Söhne:

  • Woldemar von Bock (1816–1903), der am 27. August 1841 in Dorpat Sophia La Trobe (1821–1890) heiratete, die Tochter des Komponisten Johann Friedrich La Trobe (1769–1845).
  • Heinrich Anton Hermann von Bock (* 18. November 1818 in Kersel; † 25. Februar 1903 in Riga) heiratete am 14. März 1850 in Gotha die 14 Jahre ältere Sängerin Wilhelmine Schröder-Devrient,[2] mit der er von 1852 bis zu ihrem Tod überwiegend in Dresden und Berlin lebte. In Dresden befindet sich auch das Grab des Paares. 1872–1884 Landmarschall der Livländischen Ritterschaft.[3]

Schriften

  • Einige Worte zu den Gedanken des ehemaligen Oberdirektor der Livländischen Kredit-Bank, Peter Reinhold v. Sivers, einen fixirten Kurs der Banknoten betreffend. Grenzius, Dorpat 1812.
  • Etwas über Land-Magazine überhaupt und die Liefländischen insbesondere. Marquardt, Pernau 1813.
  • Einige Bemerkungen veranlasst durch zwei aufgestellte Preis-Fragen der Kaiserlichen freien ökonomischen Gesellschaft in St. Petersburg. Schünmann, Dorpat 1814.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften. Teil 2, 1.2: Estland. Görlitz 1930, S. 228.
  2. Vgl. Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften, Görlitz 1929, S. 578 (Digitalisat)
  3. Georg von Krusenstjern: Die Landmarschälle und Landräte der Livländischen und der Öselschen Ritterschaft in Bildnissen. Hamburg 1963, S. 67 (mit einem Porträt).
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