Heinrich Proch

Heinrich Proch (* 22. Juli 1809 i​n Wien; † 18. Dezember 1878 i​n Wien) w​ar ein österreichischer Violinist, Komponist u​nd Kapellmeister.[1]

Heinrich Proch; Lithographie von Joseph Kriehuber 1840
Heinrich Proch im Kreise von Binder, Storch, Suppé und Titl, Lithographie von Josef Kriehuber, 1852

Leben

Proch erhielt in Wiener Neustadt, wo sein Vater ab 1819 Landesadvokat war, Violinunterricht bei dem Stadtgeiger Smolleck und dem Violinisten Joseph Benesch sowie Generalbaß- und Kompositionsunterricht bei Anton Herzog, dem dortigen Hauptschul-Director und Regenschori der Pfarr- und Neuklosterkirche. Von 1828 bis 1832 studierte Proch Rechtswissenschaft an der Universität Wien und absolvierte eine Ausbildung als Violinist. Anschließend war er beim Wiener Magistrat tätig. Von 1834 bis 1867 war er Mitglied der Wiener Hofmusikkapelle. Daneben war er von 1837 bis 1840 Kapellmeister des Theater in der Josefstadt.

Im Jahr 1840 erhielt er eine Anstellung als Erster Kapellmeister am Theater am Kärntnertor (der späteren Hofoper). Diese Stellung hatte er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1870 inne. Zu seinen Schülern zählten unter anderen Künstlerinnen wie A. Materna, Dustmann-Meyer, T. Tietjens, M. Peschka. Seine Tochter Louise Proch wurde als Sängerin und Schauspielerin bekannt.[2]

Im Jahr 1899 w​urde in Wien-Penzing (14. Bezirk) d​ie Prochstraße n​ach ihm benannt.

Werke

Proch komponierte e​ine Oper (Ring u​nd Maske), d​rei Operetten, Schauspielmusiken, Orchesterstücke u​nd kammermusikalische Werke s​owie über zweihundert Lieder.

Oper

  • Ring und Maske, 1844

Operetten

  • Die Blutrache, 1846
  • Zweiter und dritter Stock, 1847
  • Der gefährliche Sprung, 1848

Kleinere Vokalwerke

Proch hinterließ a​uch diverse Solonummern. Von seinem "Thema u​nd Variationen" (op. 164) für Koloratursopran g​ibt es e​ine virtuose Aufnahme m​it Ingeborg Hallstein u​nd dem Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester u​nter Franz Marszalek.

Übersetzungen

Neben seiner Kompositions-Tätigkeit t​rat er a​uch als Übersetzer italienischer Opern (z. B. Giuseppe Verdis Il trovatore u​nd Gaetano Donizettis Don Pasquale) hervor.

Literatur

Commons: Heinrich Proch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ch. Harten: Eintrag zu Proch, Heinrich auf Österreichisches Biographisches Lexikon
  2. Mandyczewski, "Proch, Heinrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 26 (1888), S. 620–621 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116291710.html#adbcontent
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