Heinrich Oellrich

Heinrich August Georg Oellrich (* 24. April 1883 i​n Altendorfer Elbdeich; † 28. August 1965) w​ar ein deutscher Windjammer-Kapitän d​er Hamburger Reederei F. Laeisz u​nd Kap Hoornier.

Fahrenszeit auf Segelschiffen

Kap-Horn-Umrundungen (34 mal)

  • 1900–1901 Bark Kriemhild
  • 1901–1902 Bark Antigone
  • 1902–1903 Viermast-Bark Pisagua[1] unter Kpt. Nissen
  • 1903–1904 Bark Louis Pasteur[2]
  • 1906–1908 Viermast-Bark Pamir unter Kpt. Prützmann
  • 1908–1909 Viermast-Bark Pangani[3] unter Kpt. Junge

Als Offizier:

  • 1909–1910 Vollschiff Pera[4] unter Kpt. Hildebrandt
  • 1910–1912 Vollschiff Pirna
  • 1912–1914 Viermast-Bark Petschili[5] unter Kpt. Teschner

Als Kapitän:

  • 1914–1920 Vollschiff Pinnas[6]; Mit Ausbruch des 1. Weltkriegs Internierung in Chile.
  • 1920–1921 Viermast-Bark Peking;
    nach Kriegsende führte Oellrich das Schiff von Caleta Coloso (Chile) nach London (6. Oktober 1920 – 21. Januar 1921). Am 10. Mai 1921 ging das Schiff als Reparation an Italien, wo man jedoch keine Verwendung für die Viermastbark hatte, so dass es F. Laeisz gelang, das Schiff zum 11. Januar 1923 für 8500 Pfund zurückzukaufen und unter Kapitän Albrecht erfolgte die Rückführung nach Cuxhaven.
  • 1921–1922 Vollschiff Peiho[7]
  • 1923–1925 Viermast-Bark Peking
  • 1925–1926 Viermast-Bark Pamir
    Oellrich übernahm im Dezember das Schiff von Kapitän Nissen, der in den Ruhestand ging. Am 20. Dezember verließ die Pamir zur nächsten Fahrt den Hamburger Hafen, am Silvesterabend geriet das Schiff im Ärmelkanal in einem schweren Sturm und erlitt schwere Schäden. Kapitän Oellrich musste am 7. Januar 1926 den Hafen Falmouth (Cornwall) anlaufen, um die Schäden reparieren zu lassen. Er selbst wurde bei dem Sturm von einer Sturzsee verletzt und kam in ein Krankenhaus. Kapitän Carl Martin Brockhöft wurde auf die Pamir beordert. Er führte die Reise fort, und auch die nächsten drei Reisen verliefen unter seinem Kommando ohne besondere Vorkommnisse.[8]

Nach d​em Unfall w​urde er borddienstunfähig u​nd musste s​ich nach e​iner Land-Dienststellung umsehen. Bereits i​n der langen Fahrenszeit w​ar er m​it der Meteorologie e​ng vertraut u​nd trat d​ann folgerichtig i​n den Dienst d​er Deutschen Seewarte i​n Hamburg, w​o er a​ls Beamter b​is zum Regierungsrat aufstieg. Durch zahlreiche Beiträge i​n Publikationen w​ie Der Seewart u​nd den Annalen d​er Hydrographie u​nd maritimen Meteorologie machte e​r sich e​inen bleibenden Namen. Sie zählen n​och heute z​u den wichtigsten Quellen über d​ie Großen Reisen deutscher Segelschiffe.

Als erfolgreicher Kapitän u​nd Kap Hoornier h​at er s​ich in d​er Internationalen Bruderschaft d​er Kaphoorniers[9] a​ls A.I.C.H. Albatros s​eit 1955 u​nd in d​en späteren Jahren a​uch international engagiert.

Sonstiges/Ehrungen

  • 1955 als Albatros eingetreten in die Amicale, A.I.C.H. Mitgliedsnummer 62- A- 55.
  • 1959 Cap Horniers-Medaille „Pour le Mérite“ erhalten.

Literatur

  • Die Viermastbark PANGANI: aus dem Leben eines Tiefwasserseglers, von Walter A. Kozian Hrsg. Deutsches Schiffahrtsarchiv 19, 1996, S. 7–44 Dokument als PDF (2,88 MB)
  • Die Viermastbark PAMIR, ein Frachtsegler des 20. Jahrhunderts, von Heinz Burmester Hrsg. Deutsches Schiffahrtsarchiv 2, 1978, S. 61–84 Dokument als PDF (2,73 MB)

Einzelnachweise

  1. Schiffsdaten der Pisagua (engl.)
  2. Schiffsdaten (franz.)
  3. Die Viermastbark "PANGANI": aus dem Leben eines Tiefwasserseglers
  4. Schiffsdaten Pera (englisch).
  5. Schiffsdaten Petschili (englisch).
  6. Schiffsdaten Pinnas (englisch) unter Fitzjames
  7. Steckbrief der Peiho (englisch) unter Brynimor
  8. Über die Viermastbark Pamir.
  9. Selbstauflösung der Bruderschaft A.I.C.H. 16. Mai 2003 in St.Malo
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