Heinrich Lessing

Heinrich Lessing (* 29. Mai 1856 i​n Düsseldorf; † 17. Januar 1930 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Porträt- u​nd Landschaftsmaler.

Heinrich Lessing mit seiner Gemahlin, 1905/1906. Foto von Zander & Labisch.

Leben

Zunächst w​ar er a​ls jüngster Sohn Schüler seines Vaters, d​es Historienmalers Carl Friedrich Lessing. Dann besuchte e​r die Kunstschule Karlsruhe (1875–1879), anschließend d​ie Kunstakademie i​n Berlin (1879–1882) u​nter Karl Gussow. Weiterhin unternahm e​r Studienreisen n​ach Holland u​nd Belgien. In d​er Folge arbeitete e​r als freischaffender Künstler. Von 1881 b​is 1911 w​ar er regelmäßig a​uf Ausstellungen vertreten.

Über seinen Vater u​nd seinen Großvater, d​en Juristen u​nd Politiker Carl Friedrich Lessing, gehört e​r zur direkten Verwandtschaft v​on Gotthold Ephraim Lessing. Sein Bruder Otto Lessing w​ar ein bekannter Bildhauer, Kunstgewerbler u​nd Maler d​er Kaiserzeit, e​in weiterer Bruder, Konrad Lessing (1852–1916), wirkte ebenfalls a​ls Maler. Die Schwester Bertha Lessing (1844–1914) heiratete d​en Schauspieler Carl Ferdinand Koberstein (1836–1899). Deren gemeinsamer Sohn Hans Koberstein w​urde ebenfalls Maler. Eine Cousine d​er Brüder Lessing, Malvine Schroedter (1847–1901), Tochter v​on Adolph Schroedter, heiratete d​en Maler u​nd Akademiepräsidenten i​n Berlin Anton v​on Werner.

Seine letzte Ruhestätte f​and Heinrich Lessing a​uf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf. Auf diesem Friedhof r​uht auch s​ein Cousin Kammergerichtsrat Friedrich Müller, e​iner der Miteigentümer d​er Vossischen Zeitung, m​it seiner Familie. Sein Mausoleum w​ar 1939 i​m Zuge d​er vom Generalbauinspektor für d​ie „Welthauptstadt GermaniaAlbert Speer betriebenen Auflösung d​es Alten St. Matthäus-Kirchhofs i​n Berlin-Schöneberg n​ach Stahnsdorf überführt worden. In diesem Mausoleum w​urde auch b​is zur Bergung d​urch die Friedhofsverwaltung d​ie Grabplatte v​on Marie Friederike Lessing, geborene Voß (1752–1828), aufbewahrt, d​er Schwägerin d​es Dichters Gotthold Ephraim Lessing.

Werke

  • Hennigsdorf (1885),
  • Sehr fatal (1886),
  • Die Schwestern (1892),
  • Auf der Heide (1892),
  • Auf Göhren (1893),
  • Kaiser Wilhelm II. mit Familie im Marmorpalais (1893),
  • Am Westufer des Vilm (1894),
  • Am Meeresstrand (1895),
  • Im Klosterfrieden (1895),
  • Am Krankenbett,
  • Prozession in Gerolstein,
  • Burg Cochem
  • Galeriegarten,
  • Porträt Kaiser Wilhelms II. (als Ganzfigur)
  • Bildnis seines Vaters (Kunsthalle Karlsruhe).

Literatur

  • Lessing, Heinrich. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Bd. I, 2, Dresden 1895, S. 844.
  • Das geistige Deutschland am Ende des 19. Jahrhunderts. Bd. 1, Leipzig/Berlin 1898, S. ?
  • Arend Buchholtz: Geschichte der Familie Lessing, Berlin 1909, Bd. 2, S. ?.
  • Friedrich Jansa: Deutsche Bildende Künstler in Wort und Bild. Leipzig 1912, S. ?.
  • Lessing, Heinrich. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 23: Leitenstorfer–Mander. E. A. Seemann, Leipzig 1929, S. 129.
  • Jörg Kuhn: Otto Lessing (1846–1912), Bildhauer, Kunstgewerbler, Maler. Leben und Werk eines Bildhauers des Späthistorismus, unter besonderer Berücksichtigung seiner Tätigkeit als Bauplastiker, Dissertation FU Berlin 1994. Leseexemplar u. a. in der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz in Berlin.
  • Jörg Kuhn: Hans Koberstein „Mein Onkel Otto“. Die unbekannte Biographie eines Plastikers im kaiserlichen Berlin, in: Jahrbuch 1994 des Vereins für die Geschichte Berlins Bd. 43, 1994, S. 105–124.
  • Jörg Kuhn: Frau Münzdirektor M. F. Lessing, geborene Voß, und die Geschichte einer Grabplatte auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf, in: Jahrbuch 2006 des Vereins für die Geschichte Berlins Bd. 55, Berlin 2006, S. 55–64. ISSN 0522-0033
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