Heinrich Kohlrausch

Heinrich Kohlrausch (* 1780 i​n Hannover; † 4. Mai 1826 i​n Berlin)[1][2] w​ar ein deutscher Arzt[3] u​nd Königlich Preußischer Geheimer Obermedizinalrat.[4]

Leben

Heinrich Kohlrausch w​ar zunächst Königlich Hannoverscher Generalfeldmedicus.[5]

Ab 1803 hielt er sich in Rom auf und wurde dort der Hausarzt der Familie Humboldt. Caroline von Humboldt schreibt 1803 über ihn in einem Brief: „Er ist ein Hannoveraner [...] und hat trotz seiner Jugend — er ist 25 oder 26 Jahre alt — eine ungemeine Erfahrung, weil er als Arzt und Chirurgus mehrere Jahre bei der Armee war und daher die wichtigsten Fälle gesehen und behandelt hat.“[6]

Als d​ie schwangere Caroline v. Humboldt 1804, n​ach dem plötzlichen Tod i​hres ältesten Sohnes Wilhelm, Rom fluchtartig zusammen m​it Tochter Caroline u​nd krankem Sohn Theodor verließ, begleitete u​nd betreute Kohlrausch s​ie auf i​hrer Reise zurück i​n ihre Heimat u​nd dann weiter n​ach Paris. Dort k​am Carolines Tochter Louise z​ur Welt, s​tarb aber bereits wenige Wochen später. Erst 1805 kehrte Kohlrausch v​on dort zusammen m​it Caroline v. Humboldt n​ach Rom zurück.

1809, n​ach schweren Streitereien Kohlrauschs m​it Alexander v​on Rennenkampff, veranlasste Wilhelm v​on Humboldt, d​ass er d​as Haus verlassen musste. Er g​ing nach Berlin, w​o er 1810 e​ine von Humboldt verschaffte Anstellung a​n der Berliner Charité antrat u​nd schließlich 'Geheimer Ober-Medizinalrat' wurde.

Er heiratete 1815 Henriette Eichmann (* 12. Juli 1781; † 7. November 1842), d​eren - denkmalgeschütztes[7] - Grabmal s​ich auf d​em Alten St.-Nikolai-Friedhof i​n Hannover befindet.[4]

Grabmal der Henriette Kohlrausch, geborene Eichmann, auf dem Alten St.-Nikolai-Friedhof in Hannover

Kohlrausch s​tarb 1826 a​n den Folgen v​on Schlaganfällen, d​ie ihn s​eit 1824 körperlich u​nd geistig behinderten.

Seine Witwe w​urde Gesellschaftsdame d​er Königin Friederike v​on Hannover, d​eren Leibarzt Kohlrausch a​uch gewesen war.

Literatur

  • Jutta von Simson (Hrsg.): Caroline von Humboldt und Christian Daniel Rauch: ein Briefwechsel 1811-1828. Gebr. Mann, Berlin 1999, ISBN 3-7861-2300-4, S. 392393.
  • Heinrich Wilhelm Rotermund: Das gelehrte Hannover oder Lexicon von Schriftstellern und Schriftstellerinnen, gelehrten Geschäftsmännern und Künstlern, die seit der Reformation in und ausserhalb den sämtlichen zum jetzigen Königreich Hannover gehörigen Provinzen gelebt haben, oder noch leben : aus den glaubwürdigsten Schriftstellern zusammengetragen, Bd. 2, Bremen: Schünemann, 1823, S. CLXVIII
  • Deutsches Biographisches Archiv[3]

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige in der „Staats- und gelehrten Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten“ vom 13. Mai 1826 (online verfügbar bei Google Books)
  2. Kohlrausch, Heinrich in der Datenbank (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek
  3. Vergleiche die Angaben unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek
  4. Vergleiche die Inschrift beispielsweise auf diesem Foto-Dokument
  5. Vergleiche Kohlrausch, Heinrich, in: Deutsche Biographie
  6. Anna von Sydow (Hrsg.): Wilhelm und Caroline von Humboldt in ihren Briefen. 2. Auflage. Band 2. Mittler und Sohn, Berlin 1907, S. 121.
  7. Gerd Weiß, Marianne Zehnpfennig: Nikolaikapelle und Nikolaifriedhof, in: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 1, Bd. 10.1, hrsg. von Hans-Herbert Möller, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt - Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege, Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig/Wiesbaden 1983, ISBN 3-528-06203-7, S. 57ff.; sowie Mitte im Addendum zu Band 10.2, Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege) / Stand: 1. Juli 1985 / Stadt Hannover, S. 3ff.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.