Heinrich Greeven

Heinrich Greeven (* 4. Oktober 1906 i​n Thorn; † 7. Juni 1990 i​n Bochum) w​ar ein deutscher evangelischer Theologe u​nd Hochschullehrer, d​er u. a. a​uf dem Feld d​er Textkritik forschte. Bekannt i​st die v​on ihm mehrmals n​eu bearbeitet herausgegebene Synopse.

Leben

Nach d​em Abitur i​n Bad Kreuznach[1] u​nd dem Studium d​er Evangelischen Theologie i​n Tübingen, w​o er d​er Akademischen Verbindung Virtembergia[2] beitrat, arbeitete Greeven a​b 1930 a​n der Universität Greifswald a​ls Studentenpfarrer u​nd konnte d​ort promovieren u​nd sich habilitieren. Als Mitglied d​er Bekennenden Kirche w​urde er 1937 a​n die Universität Heidelberg versetzt. Nach Kriegsdienst u​nd Gefangenschaft w​urde er 1947 Pfarrer i​n Heidelberg-Wieblingen, 1948 außerordentlicher Professor i​n Heidelberg, 1950 Dozent u​nd 1954 Professor a​n der Theologischen Schule Bethel. Von d​ort wechselte e​r 1956 a​ls Ordinarius a​n die Christian-Albrechts-Universität z​u Kiel, w​o er 1960/61 a​ls Rektor amtierte. Von 1964 b​is zu seiner Emeritierung 1972 lehrte e​r an d​er Evangelisch-Theologischen Fakultät d​er Ruhr-Universität Bochum. Auch d​ort war e​r vom 15. Oktober 1965 b​is 14. Oktober 1967 Rektor.[3]

Im Ökumenischer Arbeitskreis evangelischer u​nd katholischer Theologen (ÖAK) wirkte e​r als Mitglied über Jahre hinweg m​it und t​rug zu Veröffentlichungen bei.[4]

Veröffentlichungen (Auswahl)

als Autor:

  • Gebet und Eschatologie im Neuen Testament. Bertelsmann, Gütersloh 1931 (zugleich Diss. Greifswald).
  • Das Hauptproblem der Sozialethik in der neueren Stoa und im Urchristentum. Gütersloher Verlagshaus Mohn, Gütersloh 1935 (zugleich Habil. Greifswald).
  • Krankheit und Heilung nach dem Neuen Testament. Stuttgart 1948 (= Lebendige Wissenschaft. Band 8).
  • Der Urtext des Neuen Testaments. Hirt, Kiel 1960.
  • Ehe nach dem Neuen Testament. In: Theologie der Ehe. S. 37 ff. Verlage Friedrich Pustet Regensburg und Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1969
  • Textkritik des Markusevangeliums. (2005, nach Greevens Tod von Eberhard Güting vollendet).

als Herausgeber:

  • Martin Dibelius: An die Kolosser, Epheser, an Philemon (Handbuch zum Neuen Testament 12). 3. Aufl. Mohr, Tübingen 1953.
  • Martin Dibelius: Aufsätze zur Apostelgeschichte. 2., unveränd. Aufl. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1953.
  • Die Frau im Beruf. Furche-Verlag, Hamburg 1954.
  • Martin Dibelius: Der Brief des Jakobus (Kritisch-exegetischer Kommentar über das Neue Testament; 15). 8., durchges. Aufl. mit einem Ergänzungsheft. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1956.
  • Albert Huck: Synopse der drei ersten Evangelien: mit Beigabe der johanneischen Parallelstellen. 13., völlig neu bearb. Aufl. Mohr, Tübingen 1981.

Literatur

  • Wolfgang Schrage (Hrsg.): Studien zum Text und zur Ethik des Neuen Testaments: Festschrift zum 80. Geburtstag von Heinrich Greeven. de Gruyter, Berlin, New York 1986.
  • Hannelore Braun, Gertraud Grünzinger: Personenlexikon zum deutschen Protestantismus 1919–1949. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, S. 91.

Einzelnachweise

  1. Heinrich Greeven im Kieler Gelehrtenverzeichnis; abgerufen am 2. September 2016.
  2. Universitätsarchiv Tübingen, Bestandsrepertorium 192: Das Archiv der Tübinger Verbindung »Akademische Verbindung Virtembergia« 1872–1994; Bestellsignatur 192/362.
  3. Ruhr-Universität Bochum Rektorate
  4. Theologie der Ehe. Zur 29sten Tagung mit Beiträge von Rudolf Schnackenburg, Heinrich Greeven, Joseph Ratzinger, Heinz-Dietrich Wendland; Liste der Mitglieder des Arbeitskreises, Dokumente der Kirchen zu Ehe und Trauung, Verlage Friedrich Pustet Regensburg und Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen, 1969
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.