Heinrich Gottwald

Heinrich Gottwald (* 24. Oktober 1821 i​n Reichenbach/Schlesien; † 17. Februar 1876 i​n Breslau) w​ar ein deutscher Musiker, Komponist u​nd Musikschriftsteller.

Leben

Gottwald studierte 1839 b​is 1843 a​m Prager Konservatorium i​n den Fächern Violine u​nd Horn.[1] Anschließend w​ar er z​wei Jahre a​ls Musikdirektor i​n Hohenelbe i​m Riesengebirge tätig. 1846 erhielt e​r in Wien e​ine Anstellung a​ls erster Hornist i​m Orchester d​es Theaters a​n der Wien, d​ie er jedoch i​m Jahr darauf a​us gesundheitlichen Gründen wieder aufgeben musste. 1847 b​is 1857 wirkte e​r erneut i​n Hohenelbe. In dieser Zeit k​am am 14. März 1850 i​n einem Konzert d​es Prager Konservatoriums s​eine Sinfonie c-Moll z​ur Uraufführung, d​ie als „interessante Novität“ bezeichnet wurde.[2]

1857 ließ e​r sich a​ls Klavierlehrer, Komponist u​nd Musikschriftsteller i​n Breslau nieder. Er t​rat für d​ie „Neudeutsche Schule“ e​in und veröffentlichte zahlreiche Artikel i​n der Neuen Zeitschrift für Musik.

Familie

Gottwald w​ar mit d​er Sängerin Susanne geb. Klingenberg a​us Görlitz verheiratet.

Kompositionen (Auswahl)

  • Sinfonie c-Moll (1850, verschollen)
  • Sonate fantastique f-Moll für Klavier, Breslau: Leuckart 1857
  • Sehnsucht. Lied ohne Worte für Horn und Klavier op. 2, Prag: Hoffmann 1862
  • Sei mir gnädig, Gott! Kantate für gemischten Chor, Streichquartett, zwei Klarinetten, zwei Hörner und Orgel op. 3, Breslau: Leuckart 1860
  • Klaviertrio F-Dur „im leichten Styl“ op. 5, Bunzlau 1859

Literatur

  • Wilhelm Tappert, † Heinrich Gottwald, in: Allgemeine Deutsche Musik-Zeitung, Jg. 3, Nr. 9 vom 3. März 1876, S. 73 (Digitalisat)
  • Karl Gustav Heinrich Berner, Schlesische Landsleute. Ein Gedenkbuch hervorragender, in Schlesien geborener Manner und Frauen aus der Zeit von 1180 bis zur Gegenwart, Leipzig 1901, S. 229 (Digitalisat)
  • Richard Batka, Richard Wagner und Heinrich Gottwald. (Mit ungedruckten Briefen Liszts und Wagners), in: ders., Kranz. Gesammelte Blätter über Musik, Leipzig 1903, S. 127–136 (Digitalisat)

Einzelnachweise

  1. Johann Branberger, Das Konservatorium für Musik in Prag. Zur 100-Jahrfeier der Gründung im Auftrage des Vereines zur Beförderung der Tonkunst in Böhmen, aus dem Böhmischen übersetzt von Emil Bezecný, Prag 1911, S. 331
  2. Neue Zeitschrift für Musik, Band 32, Nr. 37 vom 7. Mai 1850, S. 193 (Digitalisat)
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