Heinrich Benda

Heinrich Benda (getauft 20. März 1754 i​n Gotha; † zwischen 1795 u​nd 1806[1] i​n Berlin) w​ar ein deutscher Violinist. Er w​ar der zweitälteste Sohn d​es Komponisten Georg Anton Benda.

Leben

Heinrich Benda w​urde ohne weitere Vornamen i​n der Schlosskirche v​on Gotha getauft, Pate w​ar der Stiefvater seiner Mutter, d​er Gothaer Gelehrte Johann Heinrich Stuß, 1713–1717 a​uch Rektor d​es Pädagogiums i​n Ilfeld.[2]

Wie s​ein nur 18 Monate älterer Bruder, d​er spätere Violinist u​nd Komponist Friedrich Ludwig Benda w​ird auch e​r seine musikalische Ausbildung d​urch seine Gothaer Verwandten (Vater Georg Anton Benda, Onkel Dismas Hattasch s​owie Tante Anna Franziska Hattasch) erhalten haben.

1775 w​urde er Mitglied d​er Seylerschen Gesellschaft, d​ie nach e​inem Theaterbrand i​n Weimar a​uf Gotha ausgewichen war, u​nd ging a​ls Geiger gleichzeitig m​it seinem Bruder Friedrich Ludwig Benda a​ls Konzertmeister a​uf Reisen (Leipzig, Dresden, Frankfurt, Mainz, Mannheim, Köln u​nd Hanau).

Nachdem s​ich im Herbst 1779 d​ie Seylersche Gesellschaft w​egen finanzieller Schwierigkeiten aufgelöst hatte, g​ing Friedrich Ludwig Benda n​ach Hamburg, Heinrich Benda letztendlich[3] n​ach Berlin, w​o er spätestens 1782 Mitglied a​m Döbbelinschen Theater, danach a​m Nationaltheater wurde.

1782 heiratete er Christina Luise Polzin, die Witwe des Gasthausbesitzers Johann Ludwig Döbbelin, Bruder des Schauspielers und Theaterdirektors Karl Theophil Döbbelin. Nach seiner Einheirat wurde von Heinrich Benda als „Violinist und Gastwirt“, „Coffetier Benda“ und bei „Henrici“ gesprochen, dessen Gasthaus ein beliebter Künstler-Treffpunkt war. 1784 nahm Heinrich Benda seinen jüngsten Bruder Carl Ernst Eberhard Benda (1764–1814) bei sich auf, dieser debütierte 1785 bei Döbbelin, dessen Bühne sich im selben Hause (Behrenstraße) befand. Ab 1786 war auch sein zweitjüngste Bruder, der Sänger und Schauspieler Hermann Christian Benda (1759–1805) in Berlin engagiert bis zu seinem Wechsel an Goethes Weimarer Hoftheater im Jahre 1791.

Das Sterbedatum Heinrich Bendas i​st nicht bekannt, z​um Todeszeitpunkt seines Vaters i​m November 1795 l​ebte er noch, b​ei der Heirat seiner jüngsten Tochter i​m Januar 1806 w​urde er a​ls bereits verstorben bezeichnet.[4]

Familie

Vier Geschwister v​on Heinrich Benda konnten ebenfalls Karriere a​uf deutschen Bühnen machen:

  • Friedrich Ludwig Benda (1752–1792), Geigenvirtuose u. Komponist in Mannheim, Hamburg, Ludwigslust und Königsberg
  • Catharina Justina Benda (1757–1815), verwitwete Zimdar, verheiratete Blanchard, Schauspielerin und Sängerin, in Hamburg, Schleswig, zuletzt viele Jahre in Breslau
  • Hermann Christian Benda (1759–1805), Sänger und Schauspieler, in Hamburg, Berlin, zuletzt viele Jahre am Hoftheater Weimar unter Goethe
  • Carl Ernst Eberhard Benda (1764–1824), in Berlin zunächst als Schauspieler und Sänger am Döbbelinschen Theater, dann viele Jahre am dortigen Hoftheater

Literatur

  • Franz Lorenz: Die Musikerfamilie Benda (Band 2: Georg Anton Benda), 1971, de Gruyter Berlin, ISBN 3-11-003568-5, Seiten 57, 115, 129–131.

Siehe auch

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. siehe Lorenz-Biografie Seite 130
  2. (ADB Johann Heinrich Stuß)
  3. Route wegen der Verwechslungsgefahr mit anderen Bendas nicht eindeutig nachvollziehbar
  4. Lorenz-Biografie Seiten 130 und 131
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