Heinrich-Schütz-Haus (Dresden)
Das Heinrich-Schütz-Haus ist ein Gebäude an der Frauenstraße 14 Ecke Neumarkt in Dresden. Es ist nach Heinrich Schütz benannt, der von 1629 bis 1657 in dem ursprünglich hier befindlichen Haus wohnte. Das Ensemble der drei Häuser, zu dem auch das Köhlersche Haus gehört, wird auch als Quartier V bezeichnet. Erhalten hat sich das Kindertanz-Relieffries aus der Renaissance, das das Gegenstück zum Totentanz-Relieffries ist.
Das ursprünglich hier befindliche etwa 1530 erbaute Renaissancegebäude wurde 1730/1731 und nochmals im 19. Jahrhundert umgestaltet. Bei den Luftangriffen auf Dresden am 13./14. Februar 1945 wurde es zerstört. An seiner Stelle wurde 2007/2008 das Heinrich-Schütz-Haus als Seniorenresidenz neuerbaut. Dabei wurden die Außenfassaden entsprechend dem Vorkriegszustand rekonstruiert und das Innere modern gestaltet.
An einem Eckerker befand sich ein Fries bestehend aus einem Sandsteinrelief, das 32 tanzende Kinder darstellte. Er wurde von Christoph Walther I um 1535 geschaffen. Teile des Frieses konnten nach 1945 geborgen werden und wurden 1961 an einem Neubau gegenüber dem Dresdner Gewandhaus (Eckhaus Ringstr. 1) angebracht, jedoch aus Platzgründen übereinander.[1] Anlässlich der Rekonstruktion des Heinrich-Schütz-Hauses erhielt der Fries seinen ursprünglichen Platz zurück.
Der Fries ist das Gegenbeispiel zum Dresdner Totentanz:
„Als Gegenbeispiel zu dieser weltabgewandten Darstellung [des Totentanz-Relieffries am Georgenbau] wirkt der Fries mit der fröhlichen nackten Kinderschar des gleichen Meisters [Christoph Walther I.] am Runderker der Frauenstraße Ecke Neumarkt, an dem die Renaissance sich in ihrer Weltfreudigkeit rein entfaltet“
Literatur
- Fritz Löffler: Das alte Dresden – Geschichte seiner Bauten. Seemann, Leipzig 1981, ISBN 3-363-00007-3.
Weblinks
Einzelnachweise
- Löffler, S. 34 und S. 61 Bildnr. 71 (Der Renaissance-Eckerker Frauengasse 14 und Neumarkt), S. 487 (Haus Frauengasse Nr. 14 Ecke Neumarkt)