Heimatmuseum Angermünde
Das Museum Angermünde wurde im Oktober 2020 nach umfangreichen Sanierungsarbeiten seiner Bestimmung übergeben und beherbergt heute die Tourist-Information der Stadt Angermünde und die Bestände des Ehm Welk- und Heimatmuseums, mit umfangreichem Depot, das vormals in der Puschkinallee 10 beheimatet war. Das Museum verbindet Zeitgeschichte, archäologische Funde und Literaturgeschichte mit kreativen Konzepten.
Geschichte
Der Gebäudekomplex am Hohen Steinweg stammt aus der Zeit zwischen 1692 und 1695 und stellt einen wichtigen Teil des historischen Stadtkerns von Angermünde dar. Auf dem Marktplatz direkt am Rathaus reihen sich die denkmalgerecht sanierten Fachwerkhäuser aneinander. Besucher können hier in der Ausstellung (Sammlungsgeschichte seit 1974) auf den Spuren des Schriftstellers Ehm Welk wandeln und ca. 25.000 Objekte des Alltags und der Ur- und Frühgeschichte der Region Uckermark bewundern (Sammlungsgeschichte seit 1913). Sammlungsobjekte, die in der Dauerausstellung aus Platzgründen nicht gezeigt werden können, werden im Schaudepot präsentiert.[1] Im Eingangsbereich des Hauses haben sich Schablonenmalereien aus der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts erhalten.
Haus Uckermark
Das neue Museum am Hohen Steinweg 17/18 ist fest verknüpft mit dem Gebäudenamen Haus Uckermark mit seiner wechselvollen Geschichte. Anfang des 19. Jahrhunderts als Gasthaus „Goldener Adler“ geführt, im Jahre 1870 als „Hotel Reichshalle“ bekannt oder als Kino, was im Jahre 1911 eröffnet wurde. Einen neuen Kinosaal erhielt die Stadt 1935 im Gebäudeteil Hoher Steinweg 18.
Nach dem Zweiten Weltkrieg 1949, mit der Gründung der DDR, eröffnete im Haus die HO-Gaststätte „Haus Uckermark“. Jahre später nutzte man den Saal als Turnhalle für den Schulsport, bis nach einem Brand 1992 das Haus nicht mehr nutzbar war und leer stand. Beide Gebäudeteile am Hohen Steinweg 17/18 verfielen.[2][3][4]
Plan für das Museum 2012
Durch eine Versteigerung gelangten die Gebäude 2010 in den Besitz der Stadt Angermünde. Durch die Stadtverordnetenversammlung Angermünde im Jahre 2012 fasste man den grundsätzlichen Beschluss, die Fachwerkhäuser als Museum und weitere kulturelle Einrichtungen zu nutzen. 2014 begannen nach konkreter Beschlusslage der Abgeordneten die Entwurfsplanungen für den Sitz des Tourismusvereins Angermünde e.V. mit Informationszentrum, eine multikulturelle Begegnungsstätte und das Heimatmuseum mit Depot. Weitere Beschlüsse mit Beteiligung der Angermünder Bürger folgten 2015 mit dem Museumskonzept für den Umzug des Ehm Welk- und Heimatmuseums aus der Puschkinallee an den neuen Standort Hoher Steinweg.
Beginn der Bauarbeiten 2017
Die Bauarbeiten begannen 2017 mit Fördermitteln aus dem Städtebaulichen Denkmalschutz, einer Spende der Hermann Reemtsma Stiftung für das Sammlungsdepot und dem ELER-Fonds im Rahmen LEADER. Der Aus- und Umbau, Sanierung und Restaurierung wurden 2020 abgeschlossen.[5]
Das Gebäude steht heute unter Denkmalschutz.[6]
Weblinks
- Webseite des Museum Angermünde
- Youtube-Video des Museum Angermünde
- Der Gebäudekomplex vor und nach der Sanierung immer.gut – architektur + denkmalpflege
- Ehm Welk als Namensgeber des Freundeskreises Ehm Welk e.V.
Einzelnachweise
- museumangermuende.de Schaudepot
- museumangermuende.de Haus Uckermark
- Haus Uckermark Museum Angermünde
- Geschichtliches zum Haus Uckermark www.youtube.com
- Bündnis zur Erschließung und Sicherung von Museumsdepots 2014 – 2018 Hermann Reemtsma Stiftung
- gis-bldam-brandenburg.de Denkmalnummer 09130296