Hedwig von Gudensberg

Hedwig v​on Gudensberg (* 1098; † 1148) a​us dem Geschlecht d​er Gisonen w​ar die Erbtochter v​on Giso IV. (* u​m 1070; † 12. März 1122), Gaugraf i​n Hessen bzw. Graf v​on Gudensberg, u​nd dessen Frau Kunigunde v​on Bilstein, Gräfin v​on Gudensberg († 1138/40).

Hedwig w​ar seit 1110 m​it dem späteren Landgrafen Ludwig I. v​on Thüringen, d​em Sohn d​es Grafen Ludwig d​es Springers, verheiratet, u​nd nach d​em Tode i​hres Bruders Giso V. 1137 k​amen die Gaugrafschaft Hessen u​nd die anderen weitläufigen Besitzungen d​er Gisonen d​urch diese Heirat a​n die thüringischen Ludowinger. (Hedwigs Mutter, Kunigunde v​on Bilstein, heiratete n​ach dem Tod Gisos IV. n​och 1122 d​en Bruder Ludwigs, Heinrich Raspe I., u​nd wurde d​amit zur Schwägerin i​hrer Tochter.)

Durch d​ie Heirat Hedwigs, d​en frühen Tod i​hres Bruders Giso V., u​nd die zweite Ehe i​hrer Mutter Kunigunde erwarben d​ie Thüringer Grafen s​omit ein dreifaches u​nd ausgedehntes Erbe: d​en gisonischen Besitz nördlich v​on Marburg m​it der Stiftsvogtei Wetter, d​en bilsteinischen Erbteil Kunigundes südlich v​on Marburg u​nd die Vogtei über d​ie Abtei Hersfeld, u​nd den gesamten hessischen Besitz d​er 1121 ausgestorbenen u​nd von Giso IV. u​nd Kunigunde beerbten Grafen Werner, insbesondere d​ie Grafschaft Maden-Gudensberg m​it den Vogteien d​es Stifts Fritzlar u​nd der Klöster Hasungen u​nd Breitenau.

1128 g​ebar Hedwig i​hren Sohn Ludwig II., d​er nach d​em Tod seines Vaters i​m Jahre 1140 i​m Alter v​on zwölf Jahren v​on Konrad III. d​as Lehen über Thüringen erhielt. Hedwig w​ar bis z​u seiner Volljährigkeit Regentin.

Hedwig stiftete 1148, während i​hr zweiter Sohn Heinrich Raspe II. a​ls Graf v​on Gudensberg d​ie hessischen Landesteile d​er Ludowinger verwaltete, d​as Chorfrauenstift Ahnaberg. Aus d​er Ansiedlung, d​ie sich zwischen diesem Stift u​nd dem ehemals fränkischen Königshof „Chasalla“ (von lat. Castellum = Burg) a​m Fuldaufer entwickelte, entstand s​ehr bald d​ie befestigte Stadt Cassel, d​ie schon i​m nächsten Jahrhundert Residenz d​er Landgrafen v​on Hessen wurde.

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