Hechtia
Hechtia ist die einzige Pflanzengattung der Unterfamilie Hechtioideae innerhalb der Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae). Früher wurden sie in die Unterfamilie Pitcairnioideae eingeordnet. Die 60 bis 74 Arten sind vom südlichen Texas bis nördlichen Nicaragua, hauptsächlich aber in Mexiko verbreitet, das auch als Entwicklungszentrum dieser Gattung gilt.
Hechtia | ||||||||||||
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Hechtia podantha | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Unterfamilie | ||||||||||||
Hechtioideae | ||||||||||||
Givnish | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Hechtia | ||||||||||||
Klotzsch |
Beschreibung
Die Bestimmung der Arten ist schwierig da oft ein Sexualdimorphismus vorliegt, aber in den Herbarien oft nur Exemplare eines Geschlechtes vorliegen und manchmal beispielsweise nur Fruchtstände.
Erscheinungsbild und Laubblätter
Bei Hechtia-Arten handelt sich um terrestrische, meist sukkulente (Xerophyten), ausdauernde Pflanzen, die durch vegetative Vermehrung oft große Bestände bilden. Sie wachsen meist lithophytisch auf Kalkstein und Vulkaniten oder auf kalkhaltigen Böden. Alle Arten weisen CAM-Mechanismus auf.
In grundständigen Rosetten stehen die derben Laubblätter zusammen. Die Blattränder sind meist stark bewehrt. Hechtia tillandsioides weicht davon ab, sie besitzt weiche, unbewehrte Laubblätter. Mindestens die Blattunterseite ist beschuppt.
Blütenstände, Blüten, Früchte und Samen
Alle rezenten Hechtia-Arten sind zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch), es gibt also weibliche und männliche Pflanzen. Die einzige polygamomonözische Art Hechtia gayorum gilt als ausgestorben. Sie haben einen langen, reichverzweigten Blütenstand. Die Blütenstände sind endständig und dann stirbt die Mutterpflanze nach der Samenbildung ab, oder manchmal sind sie scheinbar seitenständig und das Exemplar wächst neben dem Blütenstand weiter und bildet später immer weiter Blütenstände. Dies führte bei einigen Autoren zu der Meinung es gibt monokarpische und polykarpische Rosetten, das heißt aber nicht, dass diese Arten Monokarp oder Polykarp sind, weil ja die Exemplare immer durch ihre Seitentriebe (Kindel) weiterleben.
Die kurz gestielten, funktional eingeschlechtigen Blüten sind dreizählig. Die drei Kronblätter sind weiß, grün, gelb oder selten rosafarben. Der Fruchtknoten ist oberständig oder halboberständig.
Die Blütenformel lautet: oder
Die Kapselfrüchte enthalten kleine schmale, an einer Seite geflügelte Samen.
Systematik
Die Gattung Hechtia wurde am 19. Dezember 1835 durch Johann Friedrich Klotzsch in Allgemeine Gartenzeitung, Band 3, S. 401[1] aufgestellt. Typusart ist Hechtia stenopetala Klotzsch. Der Gattungsname Hechtia ehrt den preußischen Regierungsrat Gottfried Konrad Hecht (1771–1837). Klotzsch schreibt dazu: „Mag der Name das Andenken des Geheimen Regierungs-Rathes Herrn Julius Hecht, Ritter des rothen Adler-Ordens dritter Klasse, Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften u. s. w. in Potsdam, dem zu Ehren sie genannt ist, erhalten.“.[2][3]
Hechtia ist die einzige Gattung der Unterfamilie Hechtioideae innerhalb der Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae).
Es gibt 60 (Stand 2012) bis 74 (Stand 2014) bis 84 (Stand 2021) Hechtia-Arten:[3][4][5] |
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Quellen
- Die Familie der Bromeliaceae bei der APWebsite. (Abschnitt Systematik)
- Werner Rauh: Bromelien – Tillandsien und andere kulturwürdige Bromelien. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-6371-3.
- Ivón M. Ramírez Morillo: A New Species of Hechtia (Bromeliaceae) from Chihuahua, Mexico. In: Novon, Volume 21, Issue 3, 2011, S. 362–367. doi:10.3417/2009130
- Eric J. Gouda, Derek Butcher, Kees Gouda: Encyclopaedia of Bromeliads, Version 4, 2018. In „Species Index“ oder „synonyms“ auf Hechtia klicken. zuletzt eingesehen am 4. April 2021
Einzelnachweise
- Erstveröffentlichung eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
- Jason R. Grant: An Annotated Catalogue of the Generic Names of the Bromeliaceae. In: The Marie Selby Botanical Gardens, 1998. (Herkunft der Gattungsnamen in der Familie der Bromeliaceae in englischer Sprache) online.
- Eric J. Gouda, Derek Butcher, Kees Gouda: Encyclopaedia of Bromeliads, Version 4, 2018. In „Species Index“ oder „synonyms“ auf Hechtia klicken zuletzt eingesehen am 4. April 2021
- Harry E. Luther: An Alphabetical List of Bromeliad Binomials, XIV - 2014 in The Marie Selby Botanical Gardens, Sarasota, Florida, USA. Veröffentlicht durch The Bromeliad Society International.
- Eric J. Gouda, Derek Butcher (fortlaufend updated): A List of Accepted Bromeliaceae Names. online, University Botanic Gardens, Utrecht. zuletzt eingesehen am 4. April 2021
Weiterführende Literatur
- T. J. Givnish, J. C. Pires, S. W. Graham, M. A. McPherson, L. M. Prince, T. B. Patterson: Phylogeny, biogeography, and ecological evolution in Bromeliaceae: Insights from ndhF sequences. In: J. T. Columbus, E. A. Friar, J. M. Porter, L. M. Prince, M. G. Simpson: Monocots: Comparative Biology and Evolution. Poales., Rancho Santa Ana Botanical Garden, Claremont, 2006, 23, S. 3–26.
Weblinks
- Hechtia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- Hechtia. In: desert-tropicals.com. Philippe Faucon, abgerufen am 28. März 2021 (englisch).
- Hechtia. In: bromeliadsocietyhouston.org. Bromeliad Society/Houston, abgerufen am 28. März 2021 (englisch).