Haus zur Groe
Das Haus zur Groe (Adresse Marktstraße 5, früher Hausnummer 177) ist ein ehemaliges Handelshaus in der Altstadt des unterfränkischen Marktbreit. Es wurde im Greissing-Stil errichtet und besitzt mit dem benachbarten Haus Wertheimer ein älteres Pendant.
Geschichte
Der Bau des Hauses zur Groe ist indirekt mit dem Nachbargebäude verbunden. Das Haus Ecker Schustergasse/Marktstraße entstand als repräsentativer Sitz des Handelsunternehmens Wertheimer und wurde von Joseph Greissing erbaut. Der zur Schau gestellte Reichtum der Familie Wertheimer, die über Verbindungen bis in die Reichshauptstadt Wien verfügte, rief das Marktbreiter Handelsgeschlecht Günther auf den Plan. Im Jahr 1725 entstand gegenüber dem bereits bestehenden Bau das Haus zur Groe.
Bauherr war der Handelsmann Georg Günther. Das Baujahr ist in einer Inschrift über dem Portal verewigt: „En Mea aedes citae ac pax arxqve beater.“ (= MDCCXXV = 1725, „Nach meiner Hoffnung ein sicheres Gebäude mit Frieden und glückliche Burg“).[1] Eine weitere Inschrift im Lichthof des Baus nennt die Umstände. So erhielt Georg Günther Schutz durch den Dorfherrn Adam Franz von Schwarzenberg. Der Bauherr entstammte der Familie Günther und bekleidete bereits 1688 das Amt des Bürgermeisters von Marktbreit.
Allerdings entstand der Bau nicht auf einem leeren Grundstück, sondern geht auf ein Vorgängerhaus zurück. Vor dem Dreißigjährigen Krieg stand an derselben Stelle das Wohnhaus der Familie Groe, die hier eine Gastwirtschaft betrieb. Nachdem das Anwesen durch den Krieg in Mitleidenschaft gezogen war, übertrug der damalige Besitzer das Schankrecht auf das gegenüberliegende Löwenwirtshaus. Anders als beim Haus Wertheimer beschäftigte die Familie Günther allerdings nur lokale Handwerksmeister. Als Maurer hatte man die Gebrüder Michell, als Zimmermeister Veit Wolff gewonnen.[2]
Beschreibung
Das Haus zur Groe wird vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege als Baudenkmal eingeordnet. Untertägige Überreste von Vorgängerbauten sind als Bodendenkmal vermerkt. Das Haus ist außerdem bedeutender Teil des Ensembles Altstadt Marktbreit. Das Haus präsentiert sich als zweigeschossiger Massivbau mit reicher Barockgliederung. Es schließt mit einem Mansardwalmdach ab. Besonders bemerkenswert ist der zweigeschossige Erker mit welscher Haube an der Ecke Schustergasse/Marktstraße.
Literatur
- Ernst Heywang: Um das Geschwisterpaar der Marktbreiter Patrizierhäuser. In: Im Bannkreis des Schwanbergs 1965. Heimat-Jahrbuch für den Landkreis Kitzingen. Würzburg 1965. S. 148–151.
Weblinks
Einzelnachweise
- Ernst Heywang: Um das Geschwisterpaar der Marktbreiter Patrizierhäuser. In: Im Bannkreis des Schwanbergs 1965. Heimat-Jahrbuch für den Landkreis Kitzingen. Würzburg 1965. S. 148.
- Ernst Heywang: Um das Geschwisterpaar der Marktbreiter Patrizierhäuser. In: Im Bannkreis des Schwanbergs 1965. Heimat-Jahrbuch für den Landkreis Kitzingen. Würzburg 1965. S. 148.