Haus Sommerfeld
Das Haus Sommerfeld in der Limonenstraße 30 im Berliner Ortsteil Lichterfelde war das erste Gemeinschaftsprojekt der Bauhaus-Schule.
Es wurde für den Bauunternehmer Adolf Sommerfeld 1920/1921 von Walter Gropius und Adolf Meyer unter Mithilfe einiger Bauhaus-Studierender entworfen. Als Baumaterial diente Holz von einem abgewrackten Kriegsschiff, das Sommerfeld gekauft und in seinem Sägewerk hatte zuschneiden lassen.
Der Teakholzbau im Blockhausstil ruhte auf einem Sockel aus Kalkstein. Er besaß ein Walmdach und einen vorgezogenen Mitteleingang. Gropius hatte sich bei der Gestaltung von Entwürfen Frank Lloyd Wrights inspirieren lassen.[1] Joost Schmidt bearbeitete die Balken bildhauerisch, wobei die Wünsche des Auftraggebers die Motive vorgaben und die Härte des Teakholzes den stilistischen Elementen Grenzen setzten. Josef Albers schuf die Bleiglasfenster. Die komplette Innenausstattung vom Teppich bis zum Sitzmöbel stammte aus den Bauhaus-Werkstätten. Stilistisch herrschte noch der expressionistische Zackenstil vor, doch in den konstruktivistischen Sitzmöbeln von Marcel Breuer lässt sich schon der Funktionalismus der folgenden Jahre erkennen.
Das Haus wurde im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört. Erhalten blieb die Garage samt Chauffeurswohnung, die Fred Forbát entworfen hatte.[1]
Literatur
- Winfried Nerdinger: Der Architekt Walter Gropius – Zeichnungen, Pläne, Fotos, Werkverzeichnis. Bauhaus-Archiv, Berlin 1985, S. 44 (mit weiteren Nachweisen)
- Basil Gilbert: Interview mit Helene Nonné-Schmidt, in: Eckhard Neumann (Hrsg.): Bauhaus und Bauhäusler : Erinnerungen und Bekenntnisse. Erw. Neuausgabe 1985, Köln : DuMont, 1996 ISBN 3-7701-1673-9, S. 188f.
Weblinks
- Haus Sommerfeld, Berlin bei bauhauskooperation.de
- Projektseite des Bauhaus-Archivs
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
- Haus Sommerfeld. In: archINFORM.
Einzelnachweise
- Annette Seemann: Aus Weimar in alle Welt. Die Bauhausmeister und ihre Wirkung, E. A. Seemann Verlag 2009, ISBN 978-3-86502-183-0, S. 16 f.