Hauke Jagau
Hauke Jagau (* 8. Juni 1961 in Hannover) ist ein deutscher Politiker (SPD) und ehemaliger Regionspräsident der Region Hannover.
Leben
Jagau studierte an der Leibniz Universität Hannover Rechtswissenschaften und war Mitglied des hanOMacke e. V. (studentisches Café, das von Studenten für Studenten geführt wird und heute auf dem ContiCampus Hannover zu finden ist.) Der Volljurist war von 1989 bis 1990 wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der SPD-Landtagsfraktion Niedersachsen. Von 1990 bis 1994 war er als Referatsleiter für Öffentlichkeitsarbeit im Niedersächsischen Justizministerium tätig, von 1994 bis 1996 als Referent im Bereich Rundfunk-Medienrecht und Verfassungsrecht in der Niedersächsischen Staatskanzlei unter Gerhard Schröder.
Hauke Jagau ist Mitglied der DLRG, für die er auf unterschiedlichen Ebenen aktiv war. So gehörte er dem Landesvorstand der DLRG-Jugend in Niedersachsen an, war aber auch technischer Leiter der DLRG-Seelze und als Rettungstaucher und Einsatzleiter aktiv. Jagau ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in Laatzen.
Politik
Von 1996 bis 2006 war Jagau hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Laatzen bei Hannover und von 2006 bis zum 31. Oktober 2021 Regionspräsident der Region Hannover.
Hauke Jagau ist Mitglied des SPD-Landesvorstandes Niedersachsen, dessen stellvertretender Vorsitzender er bis Juni 2008 war. Er ist ferner Mitglied im geschäftsführenden Vorstand des SPD-Bezirks Hannover.
Hauke Jagau gab sich vor der Kommunalwahl 2010 offen für mögliche Koalitionsgespräche mit allen politischen Lagern, außer dem „Bürgerforum“. Maßgeblich sei, ob es eine vernünftige Grundlage für eine mehrjährige Zusammenarbeit gibt. Dabei schloss er auch die Linkspartei nicht aus.[1]
Im Januar 2011 geriet Hauke Jagau in die öffentliche Kritik, als bekannt wurde, dass er den Vertrag des langjährigen Geschäftsführer des Zoo Hannover Klaus-Michael Machens wegen politischer Differenzen[2] nicht verlängern wollte.[3] Machens drohte wegen Jagaus Äußerungen mit Klage wegen Altersdiskriminierung. Die Auseinandersetzungen gipfelten im März in Machens fristloser Entlassung,[4] gegen die Machens im April Klage erhob.[5] Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft Hannover aus strafrechtlicher Sicht keine Anhaltspunkte für ein pflichtwidriges Verhalten von Klaus-Michael Machens ausmachen können,[6] eine Einschätzung, die im Juli 2011 letztinstanzlich bestätigt wurde.[7] Im Februar 2012 entschied das Landgericht Hannover, dass Machens’ Kündigung rechtswidrig war und sprach ihm eine Abfindung zu.[8]
Am 25. Januar 2014 wählte die Vertreterversammlung des SPD-Unterbezirkes Region Hannover Jagau mit 94 Prozent der Stimmen offiziell zum Kandidaten für das Amt des Regionspräsidenten.[9] Bei der Wahl am 25. Mai 2014 erlangte er 47,3 % der Stimmen[10] und musste sich einer Stichwahl stellen, bei der er sich am 15. Juni 2014 mit 50,9 Prozent der Stimmen knapp gegen Axel Brockmann von der CDU durchsetzte.[11]
Am 23. September 2020 erklärte Jagau, er werde bei den Kommunalwahlen in Niedersachsen 2021 nicht erneut bei der Wahl des Regionspräsidenten kandidieren. Daher schied er mit dem Ende der damals laufenden Amtszeit am 31. Oktober 2021 aus. Zu seinem Nachfolger wurde Steffen Krach gewählt, der das Amt am 1. November 2021 antrat.[12]
Weblinks
Einzelnachweise
- Regionspräsident Jagau offen für die Linken in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 26. Dezember 2010
- Beim Zoostreit droht Schlammschlacht in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 4. Februar 2011
- Heftige Kritik an Jagaus Plänen für Zoo-Führung in Hannover in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 28. Januar 2011
- Mathias Klein: Aufsichtsrat feuert Hannovers Zoochef Machens. Hannoversche Allgemeine Zeitung, 25. März 2011, abgerufen am 15. Februar 2020 (deutsch, gedruckte Ausgabe: 26. März 2011, S. 1, S. 17).
- Machens reicht Klage gegen Zoo Hannover ein in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 7. April 2011
- Keine Ermittlungen gegen entlassenen Zoochef Machens in:Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 31. März 2011
- Ermittlungen gegen ehemaligen Zoochef Machens verworfen in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 22. Juli 2011
- Kündigung des Zoo-Chefs ist rechtswidrig in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 14. Februar 2012
- https://www.haz.de/Umland/Uebersicht/Hauke-Jagau-wird-mit-94-Prozent-zu-Regionspraesidentschaftskandidat-gewaehlt
- Jagau und Brockmann gehen in die Stichwahl in Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 25. Mai 2014
- Regionspräsidentenwahl – Knapper Sieg für SPD-Mann Jagau in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 15. Juni 2014
- Bericht auf HAZ.de am 23. September 2020