Haslau (Adelsgeschlecht)
Das Adelsgeschlecht von Haslau (tschechisch Hazlov), auch Haslauer von Haslau, war in Böhmen, in Franken und im Vogtland ansässig und ist im Jahr 1845 im Mannesstamm erloschen.
Herkunft
Die von Haslau, auch Haslauer von Haslau, waren ein aus der österreichischen Mark Ostarrichi nach Böhmen gekommenes Adelsgeschlecht, welches im Namensträgerstamm mit k.k. Oberst Josef von Haslauer 1845 zu Brünn in Mähren erloschen ist. Familienäste waren in Böhmen, in Franken und im Vogtland ansässig. Da sich ihr Stammwappen vom 12. bis das 19. Jahrhundert nicht verändert hat, ermöglicht es eine annähernde Erstellung ihrer Stammesgeschichte.[1][2]
Die von Haslau im bayerischen Nordgau und im Vogtland
Einer ihrer Ansässigkeitsorte im Nordgau war die Burg Haslau, heute in der Gemeinde Hazlov in Tschechien als Schlossruine Hazlov erhalten. Ihr Stammwappen ist mit dem der von Neuberg und Raitenbach identisch. Mitglieder der Familie legten 1311 eine Fehde mit dem Kloster Waldsassen bei, die ausbrach als Untertanen des Klosters den Bärnauer Richter Konrad von Hauslau getötet hatten.[3]
Als verarmter Landadel des 14. Jahrhunderts im Egerland, im Ascher Ländchen und im Hofer Land betätigten sich einige Angehörige als Raubritter. Friedrich der Haslauer zählt zu den Helfern des Friedrich von Neuberg und beteiligte sich 1380 an der Guttenberger Fehde und anschließend an einer Adelsfehde gegen Eger.
Wappen
- Wappen der Haslauer von Haslau (Variante)
- Wappen der Haslauer von Haslau (Variante)
- Wappen der Gemeinde Hazlov
Der silbern-rot gespaltene Wappenschild zeigt eine (eingebogene) farbgewechselte Spitze, die bis an den oberen Schildrand reicht. Der gekrönte Helm mit rot-silbernen Helmdecken trägt als Helmzier ein silbernes und ein rotes Büffelhorn (oder ein goldenes Bündel von Kornähren[4]). Ein Bündel Kornähren ist auch die Helmzier der wappengleichen von Neuberg (Neydberg) bzw. von Raitenbach, die aus der gleichen Region stammen.
Familienmitglieder
- Georg Haslauer von Haslau († 1661), Besitzer des Edelhofes in Thierbach
Literatur
- Eckard Lullies: Die Fehde der Guttenberg gegen die Vögte und die Adelsfehde gegen Eger. Kulmbach 1999. ISBN 3-925162-19-4. S. 22f., 114.
- Heinrich Gradl: Das Buch der Gebrechen am Egerer Schöffengericht. In: Archiv für Geschichte und Altertumskunde von Oberfranken. Band 15/2. Bayreuth 1882. S. 223ff.
Einzelnachweise
- Johann Siebmachers Grosses Wappenbuch, Band 30, Die Wappen des böhmischen Adels, Seite 226 und Wappentafel 98, Neustadt an der Aisch 1979.
- Roman von Procházka: Genealogisches Handbuch erloschener böhmischer Herrenstandsfamilien, Seite 49,64,226 und 365, Neustadt an der Aisch 1973. ISBN 3-7686-5002-2.
- Rudolf Langhammer: Waldsassen - Kloster und Stadt. Waldsassen 1936, S. 149.
- Heinrich Kadich von Pferd und Conrad Blazek: Der Mährische Adel., Nürnberg 1899.