Hase (Adelsgeschlecht)

Von Hase i​st der Name e​iner ursprünglich thüringischen Familie, d​ie 1883 i​n den Adelsstand erhoben w​urde und i​m 19. u​nd 20. Jahrhundert bedeutende Theologen, Gelehrte, Beamte, h​ohe Offiziere u​nd Politiker hervorbrachte.

Wappen derer von Hase

Das Geschlecht i​st nicht z​u verwechseln m​it dem i​m 18. Jahrhundert ausgestorbenen a​lten schlesischen Adelsgeschlecht gleichen Namens u​nd Wappens, d​as jedoch fünf Straußenfedern a​ls Helmzier führte.[1]

Geschichte

Die Stammreihe d​er Familie beginnt m​it Nickel Hase (auch „Haße“ o​der „Haze“), d​er von 1445 b​is 1454 Rat z​u Auma i​n Thüringen war.

Nobilitierungen: Sächsisch Coburgischer u​nd Gothaischer erblicher Adelsstand d​urch Verleihung d​es Großkreuzes d​es Herzoglich Sächsisch Ernestinischen Hausordens a​m 18. September 1883 für Dr. phil., Dr. hc, Dr. jur. h. c. Karl Hase, Großherzoglich sächsischer Wirklicher Geheimrat u​nd Professor d​er Theologie a​n der Universität Jena. Preußische Anerkennung, Ems 28. Juni 1886 für d​es vorgenannten Söhne Dr. med. Paul v​on Hase, preußischer Stabsarzt u​nd D. Dr. p​hil Karl v​on Hase, preußischer Konsistorialrat u​nd Militär-Oberpfarrer. Königlich sächsische Adelsanerkennung, Dresden 31. Mai 1912 u​nd Eintragung i​n das sächsische Adelsbuch a​m 3. Oktober 1912 für d​eren Bruder Dr. phil. Oscar Hase, Verlagsbuchhändler i​n Leipzig u​nd Großherzoglich sächsischer Geheimer Hofrat.[2]

Wappen

Das Wappen z​eigt in Blau e​inen springenden goldenen Hasen. Auf d​em Helm m​it blau-goldenen Decken d​er Hase wachsend zwischen z​wei blauen Hörnern.

Bekannte Familienmitglieder

  1. Karl von Hase (1800–1890), deutscher Theologe und Hochschullehrer; ab 1883 mit Adelsprädikat
    1. Victor Hase (1834–1860), deutscher Jurist
    2. Paul Erwin von Hase (* 11. August 1840 in Jena; † 27. März 1918 in Berlin), preußischer Oberstabsarzt
      1. Karl Paul Rudolf Günther von Hase (* 2. Oktober 1881 in Hannover; † 6. März 1948 in Berlin), Oberst der Landespolizei
        1. Karl-Günther von Hase (1917–2021), deutscher Diplomat und Journalist, Regierungssprecher der Kabinette Adenauer, Erhard und Kiesinger
      2. Paul von Hase (1885–1944), deutscher Generalleutnant und Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944
        1. Friedrich-Wilhelm von Hase (* 1937), klassischer Archäologe.
    3. Karl Alfred von Hase (1842–1914), evangelischer Geistlicher, Praktischer Theologe, Konsistorialrat und Autor
      1. Hans Karl Paul Stanislaus (* 19. Juli 1873 in Hannover; † 25. Mai 1958 in Marburg), Superintendent und Pfarrer
        1. Hans Christoph von Hase (1907–2005), deutscher Theologe
    4. Oskar von Hase (1846–1921), deutscher Verleger und Buchhändler
      1. Georg von Hase (1878–1971), deutscher Verleger, Fregattenkapitän und Konsul
      2. Hellmuth von Hase (1891–1979), deutscher Verleger
      3. Martin von Hase (1901–1971), deutscher Verlagsbuchhändler und Buchwissenschaftler
Grabstätte der Familie von Hase auf dem Leipziger Südfriedhof

Literatur

  • Genealogisches Handbuch des Adels, C. A. Starke Verlag Limburg (Lahn), ISSN 0435-2408
    • Adelige Häuser B, Band VII, Band 36 der Gesamtreihe, 1965, S. 133–134
    • Adelslexikon, Band I, Band 53 der Gesamtreihe, 1972, S. 1
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser, 3. Jg., 1909, S. 294–296
Commons: Hase family – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. J. C. Blazek, Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, VI. Band, 8. Abteilung, 3. Teil. Der abgestorbene Adel der Preußischen Provinz Schlesien, Nürnberg, 1894, S. 84
  2. GHdA, Adelslexikon Band I, 1972
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