Harvard Divinity School

Die Harvard Divinity School (HDS) ist der Fachbereich für Theologie der amerikanischen privaten Harvard University bei Boston, Massachusetts. Die Fakultät wurde 1816 gegründet und lehrt konfessions- und religionsübergreifend.

Andover Hall der Harvard Divinity School

Geschichte

Es war seit Gründung der Harvard University möglich, dort Theologie zu studieren. 1805 gründeten orthodoxe Calvinisten in Andover ein eigenes Seminar. In der Gründungsurkunde der HDS wurde daraufhin festgelegt, man wolle von Lehrenden und Studierenden kein Bekenntnis verlangen. Bis 1880 war die Fakultät klein: Zwei bis fünf Professoren unterrichteten um die 20 Studenten. Ab 1880 wuchs die Fakultät; unter dem Einfluss des Universitätspräsidenten Charles William Eliot wurde ein unkritischer Liberalismus zurückgedrängt. Man berief mehrere Professoren, die in Deutschland studiert hatten, und richtete Doktorandenprogramme ein. Man arbeitete mit einer Divinity school der Episkopalkirche und der methodistischen Fakultät der Boston University zusammen. 1967 entstand das Boston Theological Institute im Großraum Boston, in dem sich neun theologische Ausbildungseinrichtungen zusammenschlossen (Anglikaner, Methodisten, römisch-katholische, Griechisch-Orthodoxe und andere). 1908 wurde die Zeitschrift Harvard Theological Revue gegründet.

Mitte des 20. Jahrhunderts kam es zu einer Erweiterung der Harvard Divinity School. Durch private Spenden wurde es möglich, weitere Lehrstühle einzurichten, so für katholische Theologie, jüdische Theologie, Islam und Buddhismus.

Persönlichkeiten

Dekane

  • 1830/31–1839: John G. Palfrey (1796–1881), später Mitglied des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten für Massachusetts
  • 1870–1878: Oliver Stearns (1807–1885), Praktischer Theologe
  • 1878–1900: Charles Carroll Everett (1828–1900)
  • 1900–1906: Francis Greenwood Peabody (1847–1936)
  • 1906–1922: William Wallace Fenn (1862–1932)
  • 1922–1953: Willard Learoyd Sperry (1882–1954)
  • 1955–1960: Douglas Horton (1891–1968)
  • 1968–1974; 1975–1979: Krister Stendahl (1921–2008), Professor für Neues Testament 1954–1984
  • 1974–1975: Preston Williams
  • 1979–1985: George Erik Rupp (* 1942)
  • 1986–1998: Ronald Frank Thiemann (1946–2012), Praktischer Theologe
  • 1998–2002: J. Bryan Hehir (* 1940), Praktischer Theologe
  • 2002–2012: William A. Graham (* 1943), Islamwissenschaftler
  • seit 2012: David N. Hempton (* 1952), Kirchenhistoriker

Hochschullehrer (Auswahl, alphabetisch)

Sonstige Persönlichkeiten mit Bezug zur HDS

Literatur

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