Hartmut Hein
Hartmut Hein (* 28. März 1966 in Bonn) ist ein deutscher Musikwissenschaftler.
Leben
Nach seinem Abitur am Collegium Josephinum Bonn im Jahr 1985 begann er sein Studium in Musikwissenschaft, Germanistik und Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bonn. Im letzteren Fach, das sein Hauptfach war, schrieb er seine Magister-Arbeit über „Studien zur Prosa Carl Sternheims“ im Jahr 1991.
Zwischen den Jahren 1991 und 1996 arbeitete er als Tutor im Bereich Germanistik für das Akademische Auslandsamt und verfolgte ein Aufbaustudium im Fach Musikwissenschaft; außerdem war er in diesem Zeitraum in den Bereichen Fechtsport (nach aktiver Laufbahn als Leistungssportler jetzt vom Deutschen Fechter-Bund international eingesetzter Kampfrichter sowie Geschäftsführung, Pressearbeit und Turnier-Organisation im OFC Bonn) und im Journalismus (Magazin "RheinArt") tätig. 1996/97 war Hartmut Hein zwei Semester lang wissenschaftliche Hilfskraft am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Bonn. 1997 wurde er dort zum Wiss. Mitarbeiter ernannt (1999 zum Wiss. Assistenten) und hielt diese Stelle in Bonn bis zum Jahr 2001. Im Jahr 1999 promovierte er an der Universität Bonn mit einer Dissertation über „Beethovens Klavierkonzerte“.
Vom Wintersemester 2001/2002 bis zum Wintersemester 2007/2008 war er wissenschaftlicher Assistent/Mitarbeiter an der Universität zu Köln. Im Anschluss wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt „Der Karajan-Diskurs – Zur gesellschaftlichen und musikalischen Inszenierung eines Dirigenten-Mythos“ und war bis 2011 dort angestellt. In dieser Zeit habilitierte er mit venia legendi im Bereich Musikwissenschaft. Thema der Arbeit war „Musik-Interpretation als tour de force: Diskursformationen und aufführungsästhetische Positionen nach Adorno“. 2011 und 2012 war er als Lehrbeauftragter an der WWU Münster tätig. Seit dem Jahr 2013 bis Januar 2016 war Hartmut Hein Mitarbeiter im Forschungsprojekt „Die Konzertouvertüre im Zeitalter Mendelssohns“ an der Philipps-Universität Marburg. Im April 2016 wurde er zum außerplanmäßigen Professor an der Universität zu Köln ernannt. Von Februar 2017 bis Januar 2018 unterrichtete er als Vertretung am Gymnasium am Geroweiher in Mönchengladbach die Fächer Musik und Deutsch.
Seine bisherigen Forschungsgebiete sind vor allem: Gustav Mahler, Ludwig van Beethoven, Wiener Klassik, Orchestermusik des 18. bis 20. Jahrhunderts, Claviermusik des 17. bis 20. Jahrhunderts, Gattungsgeschichte und -ästhetik, Methoden und Probleme musikalischer Analyse, Philosophie der Musik (Ästhetik, Semiotik, Performanz) und Musikalische Interpretation (Geschichte, Diskurse, Analyse).
Publikationen (als Autor bzw. Herausgeber, Auswahl)
- mit Julian Caskel (Hrsg.): Handbuch Dirigenten. 250 Porträts. Bärenreiter, Kassel / Metzler, Stuttgart 2015. [eigene Beiträge: Essay zur Interpretationsästhetik, ca. 40 Porträts]
- Musikalische Interpretation als »tour de force«: Positionen von Adorno bis zur Historischen Aufführungspraxis. Universal Edition, Wien/London/New York 2014. (= Studien zur Wertungsforschung 56).
- mit Wolfram Steinbeck (Hrsg.): Beethovens Klavierwerke. Laaber-Verlag, Laaber 2012. (= Das Beethoven-Handbuch, 2.)
- mit Fabian Kolb (Hrsg.): Musik und Humor. Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung in der Musik. [Kongressbericht Köln 2005]. Laaber-Verlag, Laaber 2010. (= Spektrum der Musik, 9.)
- mit Wolfram Steinbeck (Hrsg.): Schostakowitsch und die Symphonie. Referate des Bonner Symposions 2004. Peter Lang, Frankfurt am Main 2007. (= Bonner Schriften zur Musikwissenschaft, 7.)