Hansesprache
Unter Hansesprache versteht man die mittelniederdeutsche Verkehrssprache, die etwa vom 12. oder 13. bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts, also zur Zeit der Hanse, im Nord- und Ostseeraum als überregionales Verständigungsmittel diente. Sie war vor allem als Handelssprache, Rechtssprache, Sprache der Diplomatie und Literatursprache von Bedeutung. Robert Peters stellt fest, dass die „Lübecker Ausgleichssprache“, wie er sie nennt, „eine über den Mundarten liegende gesprochene Verkehrssprache“ war[1], deren Wortschatz nur wenig von den umgebenden skandinavischen und ostseeslawischen Sprachen und dem Russischen geprägt war, wobei dessen Gebrauch sich auch noch teilweise auf die entsprechenden Hanseniederlassungen, etwa in Bergen oder Nowgorod, beschränkte.[2]
Literatur
- Hadumod Bußmann (Hrsg.): Lexikon der Sprachwissenschaft. 3. aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002, ISBN 3-520-45203-0.
- Robert Peters: Mittelniederdeutsche Sprache. In: Jan Goossens (Hrsg.): Niederdeutsch. Sprache und Literatur. Eine Einführung. Band 1: Sprache. Wachholtz, Neumünster 1973, S. 66–115.
- Willy Sanders: Sachsensprache, Hansesprache, Plattdeutsch. Sprachgeschichtliche Grundzüge des Niederdeutschen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1982, S. 126. ISBN 3-525-01213-6
Einzelnachweise
- S. 76
- S. 110f.