Hans von Ploetz
Hans von Ploetz (* 27. November 1904 in Bromberg; † 23. Dezember 1993) war ein hessischer Politiker (FDP) und Abgeordneter des Hessischen Landtags und General aus dem neumärkischen Adelsgeschlecht von Ploetz.
Ausbildung und Beruf
Hans von Ploetz besuchte 1914 bis 1923 das Realgymnasium in Arolsen und legte dort das Abitur ab. Von 1923 bis 1945 diente er als Soldat. Bis 1938 war er in verschiedenen Funktionen im Heer eingesetzt; von 1939 bis 1945 diente er in der Luftwaffe. Mit dem Kriegsende 1945 schied er als Oberst, zu siebzig Prozent kriegsbeschädigt, aus der Truppe aus. Von 1945 bis 1954 betrieb er Obst- und Gemüseanbau in Arolsen. Von 1950 bis März 1951 war er Angestellter beim Suchdienst des Roten Kreuzes in Arolsen. 1955 wurde er Inhaber eines neu errichteten Hotelbetriebs in Arolsen. Nach Gründung der Bundeswehr wurde er 1956 wieder Soldat und stieg zum General auf.
Politik
Hans von Ploetz war von 1948 bis 1956 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Arolsen und des Kreistags Waldeck sowie vom 23. April 1951 bis zum 19. April 1956 Mitglied des Hessischen Landtags. Im Landtag war er 1951 bis 1956 Mitglied des Kulturpolitischen Ausschusses und 1951 bis 1954 stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft und Forsten. Von 1954 bis 1956 gehörte er dem Ausschuss für Beamtenfragen an. Mit dem Eintritt in die Bundeswehr schied er aus dem Landtag aus. Ernst Arnold rückte für ihn in den Landtag nach.
Kommunalpolitisch war er 1948 bis 1956 Stadtverordneter und stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher. 1952 bis 1956 war er Kreistagsabgeordneter. In der FDP war er Orts- und Kreisvorsitzender.
Privates
Hans von Ploetz war der Sohn des preußischen Oberforstmeisters Herman von Ploetz (1875–1961). Dieser war seit 1913 Fürstlich Waldeckischer Oberforst- und Hofjägermeister geworden und war nach der Novemberrevolution Generalbevollmächtigter der ehemals fürstlichen Familie. Berthold von Ploetz war sein Großvater.
Von Ploetz heiratete 1931 Baroness Felicitas von Kleydorff (1906–1991). Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, Bernt von Ploetz (* 1931) und Camilla von Ploetz (* 1937).
Literatur
- Jochen Lengemann: Das Hessen-Parlament 1946–1986. Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags (1.–11. Wahlperiode). Hrsg.: Präsident des Hessischen Landtags. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-458-14330-0, S. 351–352 (hessen.de [PDF; 12,4 MB]).
- Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 295.
- Ludwig Luckemeyer: Liberales Waldeck und Pyrmont und Waldeck-Frankenberg 1821–1981, 1984, S. 307–310.
Weblinks
- Ploetz, Hans von. Hessische Biografie (Stand: 1. März 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL), abgerufen am 18. August 2018.