Hans von Ditfurth
Hans Dietrich von Ditfurth (* 16. Januar 1862 in Münster; † 6. März 1917 auf Gut Dankersen bei Rinteln) war ein deutscher Verwaltungsbeamter und Rittergutsbesitzer.
Leben
Hans von Ditfurth war ein Sohn des Obersten und Gutsbesitzers Arthur von Ditfurth und seiner Frau Elisabeth geb. von Schack. Er wuchs auf dem väterlichen Gut in Dankersen auf und machte sein Abitur auf dem Ernestinum Rinteln. Anschließend studierte er an der Albertus-Universität Königsberg und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Rechtswissenschaft. 1881 wurde er im Corps Hasso-Borussia Freiburg recipiert.[1] 1886 leitete er den ordentlichen Kösener Congress (oKC) des Kösener Senioren-Convents-Verbandes. Nach dem Studium trat er in den preußischen Staatsdienst. Er bestand 1890 die Große Staatsprüfung und war von 1895 bis zu seinem Tod Landrat des Landkreises Rinteln, der auf sein Bestreben hin 1904 in Landkreis Grafschaft Schaumburg umbenannt wurde.[2][3] Im Nebenamt war er ab 1898 Aufsichtsrat der Rinteln-Stadthagener Eisenbahn AG. Als Besitzer des Ritterguts Dankersen war er Kammerherr und Stiftshauptmann bei der Stiftskirche St. Marien (Obernkirchen).[1] Er war der erste Vorsitzende des 1908 gegründeten Museumsvereins für die Grafschaft Schaumburg.[4]
Ab 1892 saß Ditfurth im Provinziallandtag der Provinz Westfalen. Ab 1899 vertrat er den Wahlkreis Kassel 1 im Preußischen Abgeordnetenhaus. Er gehörte zur Fraktion der Konservativen Partei. Nach Kriegsausbruch bemühte er sich 1914 als Reserveoffizier um Verwendung im aktiven Militärdienst; er wurde aber von der vorgesetzten Behörde als unabkömmlich betrachtet. Gleichwohl wurde er 1917 als Zivilist mit dem Eisernen Kreuz am weißen Bande ausgezeichnet. Er starb noch im selben Jahr an einer Sepsis.
Ehrungen
- Lippischer Hausorden, Ehrenkreuz (1900)
- Roter Adlerorden IV. Klasse (1904)
- Lippischer Hausorden, Offizier-Ehrenkreuz (1906)
- Ernennung zum Königlichen Kammerherrn (1909)
- Eisernes Kreuz am weißen Bande (1917)
Literatur
- Thomas Klein: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 70), Hessische Historische Kommission Darmstadt, Historische Kommission für Hessen, Darmstadt/Marburg 1988, ISBN 3884431595, S. 112–113.
- Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 108.
- Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 108.
- Dieter Pelda: Die Abgeordneten des Preußischen Kommunallandtags in Kassel 1867–1933 (= Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 22 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 8). Elwert, Marburg 1999, ISBN 3-7708-1129-1, S. 38–39.
- Dieter Poestges: Die Rintelner Landräte in preußischer Zeit. In: Schaumburger Heimat. Mitteilungen des Heimatbundes der Grafschaft Schaumburg e. V. 14 (1983), S. 59–61
Weblinks
- Ditfurth, Hans Dietrich Wilhelm Barthold August von. Hessische Biografie. (Stand: 3. Februar 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- Kösener Korpslisten 1960, 31/42
- Landkreis Grafschaft Schaumburg Verwaltungsgeschichte und Landräte auf der Website territorial.de (Rolf Jehke)
- Todenmann und Dankersen, Historischer Ortsspaziergang (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf www.rinteln.de
- Die Geschichte des Heimatbundes der Grafschaft Schaumburg und seines Museums 1908–1958 www.heimatbund-schaumburg.de
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Wilhelm von Meinel | Vorsitzender des oKC 1886 | Adolf Geßner |