Hans Walter Berg
Hans Walter Berg (* 20. Oktober 1916 in Varel; † 7. November 2003 in Unteruhldingen) war ein profilierter Auslandskorrespondent der ARD in Asien.
Leben
Hans Walter Berg wurde 1916 in Varel (Friesland) als Sohn eines Ingenieurs und einer Friseurin geboren. In Varel besuchte er zunächst die Knabenschule und die Oberrealschule. Die Oberrealschule in Oldenburg (heute: Herbartgymnasium Oldenburg), zu der er anschließend wechselte, verließ er 1934 mit der Primarreife. Nach dem Erwerb der Studienberechtigung ohne Abitur an bayerischen Hochschulen studierte er Geschichte, Kunstgeschichte und Literaturgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.[1] Sein Studium schloss er mit der Promotion ab. 1938 legte er zusätzlich an der University of Michigan das Master of Arts-Examen in „Far Eastern History“ ab. Nach dem Krieg lebte er zunächst als Landwirtschaftseleve auf dem nördlich von Bremen gelegenen Gut Meyenburg.[2] 1949 begann er seine journalistische Laufbahn als Redakteur beim Weser-Kurier in Bremen; in den Jahren 1951 und 1952 leitete er das Politik-Ressort der Zeitung.
Ab 1952 bereiste er Asien als freier Korrespondent der ARD und zahlreicher deutschsprachiger Tageszeitungen. Weitere Berufs-Stationen waren u. a. Neu-Delhi und Hongkong, wo er jeweils das ARD-Fernsehstudio leitete. Im Jahre 1970 wurde er NDR-Sonderkorrespondent.
Bis 1981, dem Jahr seiner Pensionierung, hatte er u. a. in 72 Gesichter Asiens-Filmen, 250 Weltspiegel-Beiträgen, ebenso vielen Sondersendungen und mehr als 2.000 Hörfunkkommentaren aus Fernost berichtet.[3]
1979 wurde ihm das Große Bundesverdienstkreuz für seine Pionierarbeit im Dienste der Völkerverständigung verliehen.[3]
Sein Kollege Peter Scholl-Latour schrieb über Hans Walter Berg: „Eine Untersuchung würde sich lohnen, wie nachhaltig und hintergründig das deutsche Asien-Bild durch diesen unermüdlichen Korrespondenten - diesen «Marco Polo unserer Tage» geprägt wurde.“
„Hans Walter Berg war ein Fernseh-Pionier, der die Menschen in Deutschland zum ersten Mal mit Asien vertraut gemacht und ihr Bild von Fernost nachhaltig geprägt hat“, so NDR Intendant Jobst Plog. „Seine professionelle Neugierde war Vorbild für viele Journalisten, die nach ihm kamen.“[3]
Familie
Hans Walter Berg war verheiratet mit Charlotte (geb. Freiin von dem Bussche-Hünnefeld).
Werke
- Gesichter Asiens – Dreißig Jahre Augenzeuge der Geschichte. Hamburg 1983, ISBN 3-455-08721-3.
- Indien. Traum und Wirklichkeit. Hamburg 1995, ISBN 3-612-26182-7.
- Das Erbe der Großmoguln. Völkerschicksale zwischen Hindukusch und Golf von Bengalen. Hamburg 1988, ISBN 3-455-08285-8.
Weblinks
- Literatur von und über Hans Walter Berg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Archiv von Dr. Hans Walter Berg an der Uni Heidelberg
- Pressemeldungen zum Tode Dr. Hans Walter Bergs
- Artikel über Dr. Hans Walter Berg von Winfried Scharlau
- Hans Sauer: "Oldenburger Grünkohl und Peking-Ente". Der Asienkorrespondent Hans Walter Berg wurde vor 100 Jahren in Varel geboren. In: kulturland oldenburg. Ausgabe 3.2016 Nr. 169, S. 54–56
- Geburtshaus von Hans Walter Berg (Kurzbiografie und Bild)
Einzelnachweise
- Vgl. Hans Walter Berg: "Lebenslauf", Archiv der Ludwig-Maximilians-Universität München, Sign. O-XI-7
- Vgl. Hans Walter Berg: "Asyl auf dem Rittergut Meyenburg", in: Rudolf Pörtner (Hrsg.): Weihnachten nach dem Kriege. Erinnerungen an 1945. Düsseldorf 1995, S. 15–28
- Trauer um Hans Walter Berg - NDR Fernsehen widmet dem Fernost-Experten eine Filmnacht, Sendetermin: Sonnabend, 15. November, ab 1.00 Uhr. In: presseportal.de. 10. November 2003, abgerufen am 14. Mai 2016.