Hans Reinhart der Ältere

Hans Reinhart d​er Ältere (* u​m 1510 vermutl. i​n Dresden o​der Torgau o​der Wittenberg[1][2]; † 25. Januar 1581 i​n Leipzig) w​ar ein deutscher Medailleur u​nd Goldschmied.

Dreifaltigkeitsmedaille mit feuervergoldeter Vorderseite (Leipzig 1544), ausgestellt im Trierer Dom (Domschatz)
Dreifaltigkeitsmedaille (1544)

Das Wirken v​on Hans Reinhart d​em Älteren i​st von 1535 b​is 1581 belegt. Er w​ar zunächst a​ls Kunsttischler i​n Halle tätig. 1535 lieferte e​r die Vorlagen für d​ie von Paul Speck gefertigten Porträtmedaillons a​m Hauptportal d​es Großen Wendelsteins i​m neuen kurfürstlich-sächsischen Residenzschloss Hartenfels z​u Torgau.

1539 w​urde er Bürger i​n Leipzig u​nd erlangte 1547 d​ie Aufnahme i​n die Leipziger Goldschmiedeinnung.

Seine Medaillen sind zum Teil aus den einzeln gearbeiteten Vorder- und Rückseiten zusammengefügt. Ein Meisterwerk der Goldschmiedekunst ist Reinharts große Dreifaltigkeitsmedaille aus dem Jahre 1544, bei der die einzelnen Teile des Reliefs eigens gearbeitet und aufgelötet sind. Unten zu den Seiten des Kruzifixes ist seine Künstlersignatur H–R vertieft eingearbeitet. Die auch als Moritz-Pfennig bezeichnete Silbermedaille „geht auf einen Auftrag des Kurfürsten Moritz von Sachsen zurück, der versuchte zwischen Protestanten und Katholiken zu vermitteln.“[3] Sie stellt auf der recto-Seite die Heilige Dreifaltigkeit dar und zeigt auf verso eine von zwei auf Wolken stehenden, geflügelten Engeln gehaltene lateinische Inschrift.[4]

Literatur

Commons: Hans Reinhardt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Gustav Wustmann: Die Leipziger Goldschmiede Hans Reinhart d. Ä. u. d. J. In: Aus Leipzigs Vergangenheit. Gesammelte Aufsätze, 1885, S. 135–160.
  • Hyacinth Holland: Reinhart, Hans. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 71 f.
  • Hermann Maué: Medaillen auf Albrecht von Brandenburg. In: Kontinuität und Zäsur – Ernst von Wettin und Albrecht von Brandenburg. Göttingen 2005.
  • Kathrin Meukow: Hans Reinhart. Das Entstehen einer neuen Kleinkunst am Anfang des 16. Jahrhunderts. Unveröff. Magisterarbeit Halle, 2009.

Einzelnachweise

  1. L. Forrer: Biographical Dictionary of Medallists. Reinhard, Hans in: Volume V. Spink & Son Ltd, London 1912, S. 76 ff.
  2. L. Forrer: Biographical Dictionary of Medallists. Reinhard, Hans in: Volume VIII. Spink & Son Ltd, London 1930, S. 155 f.
  3. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 6. Dezember 2009, S. 65.
  4. Auktionskatalog Morton & Enders, London, 2009
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