Hans Menzel (Fußballspieler)
Hans Menzel wurde am 18. Februar 1909 als jüngstes von 6 Kindern in Delitzsch bei Leipzig geboren. Noch vor dem 1. Weltkrieg zog die Familie nach Leipzig-Gohlis, ganz in die Nähe des später gebauten Wacker-Sportplatzes. Nach der 8. Schulklasse erlernte Hans Menzel den Beruf eines Feinmechanikers. In der folgenden Wirtschaftskrise wurde er arbeitslos und begann in dieser Zeit mit dem Fußballsport beim SC Wacker Leipzig. Mit diesem neuen Lebensinhalt hat er auch am Bau des neuen Wacker-Stadions und des daneben befindlichen Freibades eifrig mitgewirkt. Dort hat er die Handballerin Irmgard Debusch kennen gelernt und ist mit ihr eine Ehe eingegangen aus der 2 Söhne, Rolf und Thomas hervorgingen.
Schnell hatten die Trainer erkannt, dass sich Hans Menzel besonders gut als Torhüter eignete. Er war in Sachsen als guter Spieler bekannt geworden und ich wurde selbst in den 60er Jahren noch auf ihn angesprochen, wenn ich irgendwo meinen Namen nannte.
Sein bekannter Name hat ihn auch eine Weile vor der Einberufung in den 2.Weltkrieg geschützt, doch als der Sport mit der Zeit immer unwichtiger wurde, musste er zum Kriegsdienst in die Ukraine.
Dort kam es zu einer schweren Verwundung, Lazarett in Odessa und zur Heimfahrt nach Deutschland.
Im letzten Aufgebot musste er noch mal gegen die Amerikaner antreten und kam zum Kriegsende in das Gefangenenlager Bad Kreuznach.
Nach dem Krieg bekam er Arbeit beim Hauptpostamt Leipzig, wo er meine Mutter, Käthe Voigt, kennen lernte und 1952 heirateten die Beiden. In dem Jahr wurde auch meine Halbschwester Christel geboren. Das mich meine Mutter in diese Ehe mit einbrachte und somit Hans Menzel nicht mein leiblicher Vater war, habe ich erst im Jahr 2011 beim Fund eines alten Familienbuches erfahren. Da war ich schon 61 Jahre alt.
Dem Fußballsport ist Hans Menzel immer treu geblieben, hat viele Briefe an Bundestrainer und Spieler aus dieser Zeit geschrieben und ist sogar als Invalidenrentner, trotz schwerer Krankheit, zum Besuch seiner alten Spielerfreunde in die Bundesrepublik gereist. Er wusste damals, dass er sie nie wieder sehen wird.
Am 19. April 1976 ist er unter schlimmen Umständen an Magenkrebs verstorben.
Jürgen Menzel ist der Stiefsohn von Hans Menzel
Vereine
Menzel gehörte dem SC Wacker Leipzig als Torhüter an, für den er in den vom Verband Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine ausgetragenen Meisterschaften im Gau Nordwestsachsen Punktspiele bestritt. Als Mitteldeutscher Pokalsieger nahm er mit seiner Mannschaft an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft teil. Sein einziges Endrundenspiel bestritt er am 16. Juni 1929 im Fortuna-Sportpark, der Spielstätte des SV Fortuna Leipzig 02, bei der 1:5-Niederlage gegen den FC Schalke 04 im Achtelfinale.
Auswahlmannschaft
Als Verbandsspieler kam er im Wettbewerb um den Bundespokal zum Einsatz und bestritt das am 19. April 1931 angesetzte Finale im Stadion am Ostragehege, der Spielstätte des Dresdner SC. Die Begegnung mit der Auswahlmannschaft des Süddeutschen Fußball-Verbandes wurde mit 3:4 n. V. vor 30.000 Zuschauern verloren.
Weblinks
- Hans Menzel in der Datenbank von weltfussball.de
- Hans Menzel in der Datenbank des Deutschen Fußball-Bundes