Hans Martin Cremer

Hans Martin Cremer (* 20. Juli 1890 i​n Unna; † 4. Juni 1953) w​ar ein deutscher Schriftsteller, Komponist u​nd Liedtexter.

Leben

Der Pfarrersohn besuchte d​as Reformgymnasium i​n Unna. Danach studierte e​r Tier- u​nd Pflanzenzucht i​n Halle u​nd nahm a​ls Sanitäter a​m Ersten Weltkrieg teil. Ab 1919 betätigte e​r sich a​ls Schriftsteller, Redakteur u​nd Dramaturg. Er arbeitete für mehrere Theater i​n der Reichshauptstadt Berlin. Am 1. Dezember 1931 t​rat er d​er NSDAP b​ei (Mitgliedsnummer 829.807)[1]. 1932 w​urde er Spartenleiter für Textdichter i​n Alfred Rosenbergs Kampfbund für deutsche Kultur.[2] Nach d​er „Machtergreifung“ d​er Nationalsozialisten unterschrieb Cremer i​m Oktober 1933 zusammen m​it weiteren 87 Schriftstellern d​as Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler.[3] Trotzdem erhielten später einige seiner Opernlibretti aufgrund jüdischer Bezüge Aufführungsverbot.

1937 schrieb Cremer das Libretto zum Singspiel Sieben brave Mägdelein. Als Autor im Völkischen Beobachter schrieb Cremer am 6. Dezember 1938, knapp einen Monat nach der Reichspogromnacht in einer Filmkritik: „… die Feigheit der Rasse [wird] an einem besonders scheußlichen Exemplar vor Augen geführt“. 1941 publizierte Cremer das Lustspiel Alarm in der Hochzeitsnacht.[4]

Nach d​em Ende d​es Zweiten Weltkriegs w​ar er krankheitsbedingt arbeitsunfähig, publizierte a​ber 1950 d​ie Komödie Madeleine.

Werke

  • Drehorgel und Klimperkasten, Berlin, 1940
  • Liebe und Musik. Die Musik im Tonfilm, Berlin, 1940
  • Gemeinsam mit Hans Bullerian: Steuben, Berlin-Wilmersdorf, Musikverlag Wilke, 1941
  • Text für den Marsch-Fox Holla Lady! für den Terra-Film Liebesbriefe aus dem Engadin

Filmografie

  • 1936: Der Favorit der Kaiserin
  • 1935: Hermine und die sieben Aufrechten
  • 1934: Aufforderung zum Tanz
  • 1934: Abenteuer eines jungen Herrn in Polen
  • 1934: Der Flüchtling aus Chicago
  • 1933: Es gibt nur eine Liebe
  • 1933: Zwei im Sonnenschein

Einzelnachweise

  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/22680975
  2. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 102.
  3. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 102.
  4. Angaben und Zitat bei Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 102.
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