Hans Jessen (Architekt)
Hans Hermann Jessen (* 6. Januar 1874 in Hamburg; † 17. November 1930 in Berlin-Dahlem)[1] war ein deutscher Baumeister.
Leben
Der Sohn des Gründers der ersten Berliner Städtischen Handwerkerschule, Hans Otto Jessen, studierte Architektur an der TH Berlin und TH München. Er war bis 1905 als Regierungsbaumeister in Berlin tätig und arbeitete dann als selbständiger Architekt.
Jessen gestaltete Bank- und Verwaltungsgebäude, Landhäuser und Siedlungsbauten, vornehmlich in Berlin. Bei den Entwürfen für die Landhäuser und Villen orientierte sich Jessen am englischen Landhausstil. Die Bauten aus seiner späten Lebensphase sind vom Neuen Bauen beeinflusst.
Jessen heiratete am 5. Oktober 1908 in München Luise Frauenhalz.
Er starb am 17. November 1930 in seinem Wohnhaus in der Hittorfstraße 12 in Berlin-Dahlem.
Bauten (Auswahl)
- Maschinenfabrik Paul Sander in Berlin-Tempelhof, Ringbahnstraße 45 (Fassadengestaltung) (1909)
- Deutsche Bank in Berlin, Mauerstraße 39–42 (Umbau) (1910)
- Bankhaus Bleichröder in Berlin, Unter den Linden 12–13 (kriegszerstört, heutige Nr. 53–55) (Erweiterung und Fassadengestaltung) (1910/11)
- Villa Hans von Bleichröder in Berlin, Regentenstraße 4 (1910/11)
- Spar- und Anleihekasse in Lübeck, Breite Straße 18 (1912)
- Landhäuser in Berlin-Dahlem, Hittorfstraße 12 (eigenes Wohnhaus) und Hittorfstraße 14 (1913/14)[2]
- Deutsche Bank in Berlin, Mauerstraße 35–38 (Anbau)
- Mecklenburgische Hypotheken- und Wechselbank in Wismar, Am Markt 16–17 (1914/16)
- Landhaus Ashelm in Berlin-Grunewald, Hagenstraße 36 (1926)[3]
- Gemeindehaus der St.-Annen-Gemeinde in Berlin-Dahlem, Thielallee 1–3 (1926/27)[4]
- Verwaltungsgebäude Maschinenfabrik Alfred Sander in Berlin-Neuschöneweide, Bruno-Bürgel-Weg 122 (1928)
- Geschäftshaus Deutsche Bau- und Bodenbank in Berlin, Taubenstraße 48–49 (1928/29)
- Gemeinde- und Wohnhaus der Hochmeister-Gemeinde in Berlin-Wilmersdorf, Paulsborner Straße 86 (1928/29)[5]
- Gemeindehaus der Genezareth-Gemeinde in Berlin-Neukölln, Schillerpromenade 16 (1929/30)
- Wohnanlage in Berlin-Mariendorf, Tauernallee 10–29 (1929/30)[6]
- Wohnsiedlung am Alboinplatz in Berlin-Tempelhof, Wittekindstr. 28–58, Burgemeisterstr. 37–41 und Alboinplatz 1–15 (1930)
- Gemeindehaus der Lazarus-Gemeinde, Berlin-Friedrichshain, Marchlewskistraße 40 (vollendet von Werner March nach Jessens Tod)
Literatur
- Berliner Architekturwelt, 21.1919, Heft 5/6, S. 153 ff.
- H. Straube: Bauten von Hans Jessen. In: Dekorative Kunst (1920) S. 269–282.
- E. M. Hajos/L. Zahn: Berliner Architektur der Nachkriegszeit, Berlin 1928 (Abbildung Verwaltungsgebäude Berlin-Neuschöneweide).
- Berliner Morgenpost vom 6. Januar 2001 (Artikelserie: Baumeister für Berlin)
Weblinks
Einzelnachweise
- Standesamt Dahlem: Todesurkunde Hans Jessen. Nr. 109/1930 (bei ancestry.com).
- Eintrag in der Berliner Denkmaldatenbank
- Abb. in: Moderne Bauformen, Jg. 26 (1927), S. 209–210 (Digitalisat).
- Eintrag in der Berliner Denkmaldatenbank
- Eintrag in der Berliner Denkmaldatenbank
- Eintrag in der Berliner Denkmaldatenbank