Hans Heckner
Hans Heckner (* 24. November 1878 in Vötting; † 4. Januar 1949 in Aschersleben; Taufname: Johann Evangelist Heckner) war ein deutscher Architekt und Stadtplaner.
Leben
Hans Heckner wurde am 24. November 1878 im oberbayrischen Vötting geboren. Von 1899 bis 1903 studierte er an der Technischen Hochschule München Architektur, u. a. bei Carl Hocheder. Währenddessen wurde er Mitglied des Akademischen Architekten Vereins München.[1] Nach seinem Abschluss als Diplom-Ingenieur arbeitete er zunächst als Mitarbeiter für Hocheder an der Ausführung von Bauten in Siebenbürgen.
1906 erhielt Heckner auf Empfehlung von Hocheder die Stelle des Stadtbaumeisters in Aschersleben. Seit 1908 unterhielt er zusätzlich ein privates Architekturbüro. 1910 wurde seine Stadtbaumeisterstelle in eine Stadtbauratsstelle umgewandelt. Etwa zur gleichen Zeit wurde er als Mitglied in den Deutschen Werkbund (DWB) berufen. 1914/1915 promovierte er über ein städtebauliches Thema bei Theodor Goecke an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg zum Doktor-Ingenieur (Dr.-Ing.).
1920 lehnte Hans Heckner eine Berufung als Stadtbaurat nach Essen ab. Von 1923 bis 1928 fungierte er auch als Herausgeber der renommierten Fachzeitschrift „Der Industriebau“. 1935 trat er – offiziell aus gesundheitlichen Gründen – vom Amt des Stadtbaurats zurück und arbeitete von da an ausschließlich freiberuflich. Er starb am 4. Januar 1949 in Aschersleben und wurde auf dem städtischen Friedhof beerdigt.
Bauten
- Häuser an der Hecknerstraße in Aschersleben
- Wohn- und Geschäftshaus Hecknerstraße 2 in Aschersleben (rechts)
- Aussichtspavillon „Luisenblick“ im Stephanspark
- Portal des Seniorenheims auf der Alten Burg in Aschersleben
- Erweiterungsbau des Rathauses in Aschersleben
- 1903: Badeanstalt in Hermannstadt (Siebenbürgen) (Bauleitung nach Entwurf von Carl Hocheder)
- 1905–1906: Volksschule in Grossau (Siebenbürgen)
- 1908: Wohnhaus Nienburger Straße 8 in Bernburg (Saale)
- 1908–1910: Wohn- und Geschäftshäuser an der Hecknerstraße (früher: Poststraße) in Aschersleben
- 1910–1911: Fabrikgebäude der Fa. H. C. Bestehorn (mit Dreibogentor und Turm) in Aschersleben, Wilhelmstraße (mit Ingenieur Paul Ranft)[2]
- 1910–1912: städtisches Krankenhaus Aschersleben, Eislebener Straße
- 1912: Maschinenzentrale der Kaliwerke Aschersleben, Wilslebener Straße bzw. Schmidtmannstraße (?)[3]
- ab 1912: Johannishof-Siedlung in Aschersleben
- 1914: Kaufhaus Rahmlow & Kressmann (Elka-Kaufhaus) in Aschersleben, Markt 18/19
- 1925: Wohnhaus Heynemannstraße 1 in Aschersleben (für den ersten Krankenhausdirektor Heynemann)
- 1926: neue Toranlage des städtischen Friedhofs in Aschersleben
- 1927: Gefallenen-Denkmal in Ermsleben
- 1929: Seniorenheim auf der Alten Burg in Aschersleben, Askanierstraße 40
- 1930: Erweiterung des Kreiskrankenhauses in Ballenstedt
- 1935: Erweiterungsbau des Rathauses mit Stadtsparkasse in Aschersleben
- 1936: Sparkasse in Köthen (Anhalt)
- 1937: Woltersdorff-Gymnasium in Ballenstedt
- 1938: Bühnenhaus als Anbau zum „Bestehornhaus“ in Aschersleben
Literatur
- Josef Münzberg, Gerhard Richter, Peter Findeisen (Hrsg.): Architekturführer DDR, Bezirk Halle. VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1977.
- Stadt Aschersleben, AIV Aschersleben-Staßfurt (Hrsg.): Hans Heckner. Stadtbaurat und Architekt in Aschersleben. (= Beiträge zur Architektur, Band 1.) Verlag Janos Stekovics, Halle (Saale) 1998, ISBN 3-932863-09-7.
- Mathis Nitzsche, Reinhard Fach: Hans Heckner in Aschersleben. In: Bauwelt, 90. Jahrgang 1999, Heft 30 (vom 6. August 1999), S. 1658–1667.
Weblinks
- Walter Strutz: Dr. Hans Heckner. (Kurzbiografie) auf www.qr-erinnerung.de, abgerufen am 13. März 2017
Einzelnachweise
- Karikaturen zum Werdegang Heckners in: Akademischer Architektenverein München, Kneipzeitung zum 25. Stiftungsfest des Akademischen Architekten Vereins. München 1907.
- Zeitschrift für Architektur und Ingenieurwesen, 60. Jahrgang 1914, S. 227.
- Peter Bläsing: Architektur der Zwanziger Jahre in Deutschland. Ein Vermächtnis in Gefahr. Verlag Langewiesche, Königstein im Taunus 2009, S. 7, S. 30.