Hans Feer

Hans Feer (* 11. Januar 1418 i​n Eschenbach; † 9. September 1484 i​n Luzern) w​ar ein Luzerner Schultheiss, Kleinrat, Land- u​nd Kirchenvogt s​owie Tagsatzungsgesandter.

Leben

Hans Feer w​ar der Sohn d​es Lüti (Lütpold, Lüpold) IV Feer (1389–1453) u​nd der Irmelin (Irmi) v​on Mettenwyl. Sein Ur-Urgrossvater, Lüti I. Feer (gest. u​m 1338), g​ilt als Stammvater d​er Luzerner Patrizierfamilie Feer.

Hans Feer heiratete 1442 Margarethe Bili, e​ine Tochter d​es Grosshändlers u​nd Kleinrats Johans Bili u​nd der Barbara Walker. Letztere w​ar eine Tochter d​es Schultheissen Ulrich Walker. Hans u​nd Margarethe Feer-Bili hatten 10 Kinder, darunter Leopold VI Feer (1445–1502, Stammvater d​er Linie z​u Buttisholz; dessen Sohn w​ar Jakob Feer) u​nd Petermann Feer (1454–1519, Stammvater d​er Linien z​u Castelen u​nd zu Wyher).

Leistungen

Hans Feer w​ar ab 1449 Grossrat, a​b 1453 Kleinrat. 1445/56 w​ar er Landvogt z​u Merenschwand, 1457/58 z​u Weggis, 1457 Ratsrichter, Stadtrechner u​nd Bote z​u den eidgenössischen Jahrrechnungen i​n Baden. Er w​ar Zünfter i​n der Herrenzunft z​um Affenwagen. 1459/60 w​ar er Landvogt z​u Habsburg, anschliessend Mitglied d​es Stadtgerichts. Zwischen 1461 u​nd 1478 w​ar er viermal Landvogt z​u Willisau. Ab 1464 w​ar er über 80 m​al Tagsatzungsgesandter. 1465/66 w​ar er Landvogt z​u Meyenberg, 1467/78 z​u Ruswil u​nd Wolhusen. 1471/72 amtete e​r als Ratsrichter, 1475/76 a​ls eidgenössischer Landvogt z​u Baden, 1476/77 a​ls Hauptmann-Statthalter u​nd Kriegsrat i​n den Burgunderkriegen, a​b 1478 a​ls Schultheiss v​on Luzern.

In s​eine Amtszeit a​ls Schultheiss fielen u. a. d​er Prozess g​egen Peter Amstalden (Amstaldenhandel), d​er Schirmvertrag m​it dem Abt v​on St. Gallen (1479) u​nd der Streit u​m das Bündnis m​it Solothurn u​nd Freiburg. Er w​ar jahrzehntelang e​iner der Führer d​er Mailändischen Partei i​n Luzern.

1481 t​raf er Bruder Klaus, u​m wegen d​er Spannungen zwischen d​en Stadt- u​nd Landkantonen z​u vermitteln. Im gleichen Jahr w​urde er z​um ständigen Schultheiss-Statthalter s​owie zum Vorsitzenden d​es Stadtgerichts gewählt u​nd nahm a​n der historischen Tagsatzung z​u Stans teil, a​n der Bruder Klaus d​en Frieden u​nter den Eidgenossen rettete.

Er g​alt als e​iner der reichsten Luzerner seiner Zeit. Unter anderem erwarb e​r 1480 d​as Wasserschloss Wyher.

Literatur

  • Theodor von Liebenau: Die Schultheissen von Luzern. In: Der Geschichtsfreund. Mitteilungen des Historischen Vereins der Fünf Orte Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden ob und nid dem Wald und Zug. Band 35; 1880, S. 53–182. doi:10.5169/seals-113460
  • Eduard Feer: Die Familie Feer in Luzern und im Aargau, Verlag Sauerländer, Aarau; Band 2, 1964; S. 107–117
  • Josef Kurmann: Die politische Führungsschicht in Luzern 1450-1500, Raeber Verlag, Luzern; 1976, ISBN 3-7239-0041-0
  • Viridarium nobilitatis Lucernensis arboribus genethliacis exornatum Stammtafeln von Luzerner Patriziergeschlechtern, 1400-1900, Staatsarchiv Luzern, 1765
  • Kurt Messmer, Peter Hoppe: Luzerner Patriziat. Sozial- u. wirtschaftsgeschichtliche Studien zur Entstehung und Entwicklung im 16. und 17. Jahrhundert. Rex-Verlag, Luzern 1976, ISBN 3-7252-0283-4 (Luzerner historische Veröffentlichungen 5).
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