Hans-Joachim Denecke
Hans-Joachim Denecke (* 2. Oktober 1911 in Prenzlau; † 28. April 1990 in Heidelberg) war ein deutscher HNO-Arzt.
Leben
Denecke studierte an der Philipps-Universität Marburg und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Medizin. Er ging dann über die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin an die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. In Greifswald wurde er 1936 zum Dr. med. promoviert.[1] Er war 1937 in Prenzlau (Innere Medizin) und 1938/39 bei Hermann Loeschcke in Greifswald (Pathologie). 1939–1941 diente er als Sanitätsoffizier im Heer (Wehrmacht). Bei Walther Uffenorde in Marburg wandte er sich 1941 der operativen Behandlung von Erkrankungen der Nasennebenhöhlen zu. Er wechselte 1943 an das Universitätsklinikum Heidelberg und erlernte bei Alfred Seiffert (1883–1960) eine breit angelegte operative Otorhinolaryngologie. 1945 war er in Heidelberg der erste Dozent, der sich nach dem Krieg an der wiedereröffneten Medizinischen Fakultät habilitierte.[2] Der Springer-Verlag betraute ihn schon 1947 mit der Redaktion des Zentralblatts für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Bis zu seinem Tode stellte er als Mitherausgeber über 100 Bände zu allen Themen der HNO-Heilkunde und ihrer Grenzgebiete zusammen. Bei seiner großen chirurgischen Erfahrung wurde er 1948 von den Chirurgen Rudolf Zenker und Nicolai Guleke beauftragt, in Kirschners Operationslehre die Operationen an Ohr, Nase und Kehlkopf darzustellen.[3][4] 1950 wurde er zum apl. Professor ernannt. Seine aussichtsreiche Karriere endete auf einem Kongress. Dem belehrenden Diskussionsbeitrag eines Ordinarius begegnete er mit dem (zutreffenden) Hinweis, dass er „so was ja noch nie operiert“ habe. Denecke blieb Oberarzt in Heidelberg und ging 1954 an das Krankenhaus Speyererhof, die heutigen Kliniken Schmieder Heidelberg.
Deneckes Publikationsliste ist außerordentlich umfangreich. Sie verzeichnet komplexe Themen und bezeugt enorme operative Erfahrung.
Werke
- Die oto-rhino-laryngologischen Operationen, in: N. Guleke (Hrsg.), Martin Kirschner (Begr.): Allgemeine und spezielle chirurgische Operationslehre, 5. Band, Teil 3, 2. Auflage. Springer, Berlin Heidelberg New York 1953, 3. Auflage 1980.
- mit W. Ey unter Mitarbeit von Maria-Ursula Denecke: Die Operationen an der Nase und im Nasopharynx in Kirschner (Begr.), Allgemeine und spezielle chirurgische Operationslehre, Band 5, Teil 1, Springer 3. Auflage 1984
- mit Rudolf Meyer: Plastische Operationen an Kopf und Hals, 2 Bde. Springer, Göttingen Berlin 1964.
Ehrungen
- Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde[5]
- Hans-Joachim Denecke-Preis der Gesellschaft für Schädelbasischirurgie[6]
Einzelnachweise
- Dissertation: Beitrag zur Prognose des Uvealsarkoms.
- Habilitationsschrift: Über die thermoelektrische Messung von Gefäßwandstärken und ihre diagnostische Verwertbarkeit in der Otologie.
- DÄB
- Das Ohrkapitel wurde nie fertig.
- Ehrenmitglieder der HNO-Gesellschaft
- Denecke-Preis