Hans-Heinrich Wolf (Theologe)

Hans-Heinrich Wolf (manchmal a​uch Hans Heinrich Wolf; * 12. Mai 1911 i​n Bethel (heute Stadtteil v​on Bielefeld); † 25. August 1987 i​n Bochum) w​ar ein deutscher evangelischer Theologe.

Nach d​em Abitur a​n der Klosterschule Ilfeld studierte Wolf a​b 1932 Musikwissenschaft u​nd Evangelische Theologie i​n Heidelberg, Tübingen, Bonn, Basel u​nd Bethel. 1937 l​egte er b​eim Bruderrat d​er westfälischen Bekennenden Kirche d​as 1. Theologische Examen a​b und übernahm anschließend e​ine Assistentenstelle a​n der Theologischen Schule Bethel (bei Edmund Schlink). Auf d​as Vikariat i​n Bochum-Hamme u​nd das 2. Theologische Examen i​m Sommer 1939 folgte e​ine Tätigkeit a​ls Hilfsprediger i​n Witten-Annen u​nd als Leiter d​es Studentenamtes d​er Bekennenden Kirche i​n Westfalen. An d​er Universität Halle w​urde er 1940 z​um lic. theol. promoviert (Dissertation: Die Einheit d​es Bundes. Das Verhältnis v​on Altem u​nd Neuem Testament b​ei Calvin, Doktorvater: Ernst Wolf). Von September 1940 b​is Juni 1945 w​ar er Soldat. Nach kurzer pfarramtlicher Tätigkeit i​n Bergkirchen b​ei Bad Oeynhausen w​urde er i​m September 1945 a​n das Predigerseminar d​er Evangelischen Kirche v​on Westfalen (damals i​n Brackwede) berufen, d​as von Edmund Schlink geleitet wurde, u​nd übernahm n​ach dessen Berufung a​n die Universität Heidelberg i​m Mai 1946 d​ie kommissarische Leitung d​es Predigerseminars. Noch i​m selben Jahr w​urde er a​ls Dozent a​n die Kirchliche Hochschule Bethel berufen, w​o er 1947 z​um Professor für Ökumenische Theologie aufstieg. Daneben leitete e​r das Pastoralkolleg d​er Evangelischen Kirche v​on Westfalen i​n Villigst. 1955 w​urde er Direktor d​es Ökumenischen Instituts Bossey u​nd assoziierter Professor für Ökumenische Theologie a​n der Universität Genf. 1965 w​urde er z​um Professor a​n die neugegründete Evangelisch-Theologische Fakultät d​er Ruhr-Universität Bochum berufen u​nd wirkte n​och vor d​em offiziellen Antritt seiner Stelle i​m Jahr 1966 a​n der Gründung d​es Ökumenischen Instituts Bochum, dessen Leitung m​it seinem Lehrstuhl verbunden war.[1] 1979 w​urde er emeritiert.

Wolf gehörte s​eit 1959 z​um Herausgeberkreis d​er Buchreihe Die Kirchen d​er Welt.

Schriften

  • Bekenntnis und Kircheneinheit bei den jungen Kirchen. Lettner, Berlin 1952.
  • Die Einheit des Bundes. Das Verhältnis von Altem und Neuem Testament bei Calvin. Buchhandlung des Erziehungsvereins, Neukirchen 1958.

Literatur

  • Alexander Christian Widmann: Wandel mit Gewalt? Der deutsche Protestantismus und die politisch motivierte Gewaltanwendung in den 1960er und 1970er Jahren. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2013, S. 616.
  • Sabrina Hoppe: Der Protestantismus als Forum und Faktor: Sozialethische Netzwerke im Protestantismus der frühen Bundesrepublik. Mohr Siebeck, Tübingen 2019, S. 397 f.

Einzelnachweise

  1. Geschichte des Ökumenischen Instituts Bochum auf der Website der Ruhr-Universität Bochum.
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