Hanns Christian Schroeder-Hohenwarth

Hanns Christian Schroeder-Hohenwarth (* 14. März 1921 i​n Königsberg; † 9. September 2011 i​n Kronberg i​m Taunus) w​ar ein deutscher Bankier.

Leben

Schroeder-Hohenwarth, i​n Königsberg geboren, besuchte d​as humanistische Gymnasium i​n Stolp, Pommern. Nach d​em Abitur leistete e​r im Zweiten Weltkrieg Kriegsdienst a​ls Kavallerieoffizier, s​tieg zum Schwadrons-Chef a​uf und w​urde 1941 i​n Russland schwer verwundet. Ein Flammölgeschoss r​iss ihm e​in 18 cm langes Stück a​us Becken u​nd Hüfte heraus. In d​er Folge verbrachte e​r ein Jahr i​m Streckverband u​nd ein weiteres i​m Beckengips. Als Folge dieser Verletzung w​ar er lebenslang n​icht in d​er Lage normal z​u sitzen u​nd auf Medikamente angewiesen. Am 1. Dezember 1943 t​rat er d​er NSDAP bei. Seit d​em 15. Mai 1944 w​ar er Abteilungsleiter b​ei der Reichsjugendführung, danach w​ar er i​m Auswärtigen Dienst b​ei der Betreuung d​er aus Frankreich geflohenen Kollaborateure eingesetzt.

Im Anschluss studierte e​r in Berlin, Freiburg u​nd Göttingen Rechtswissenschaften u​nd schloss d​as Studium m​it den beiden Staatsexamen u​nd der Promotion z​um Dr. jur. ab.

Hanns Christian Schroeder-Hohenwarth w​ar mit Marie Anne Pardey verheiratet, s​ie hatten z​wei Töchter.

1951 b​is 1953 arbeitete e​r als Rechtsanwalt i​n Wiesbaden u​nd danach b​is 1957 Regierungsrat i​m Bonner Finanzministerium i​n der Abteilung Banken u​nd internationale Finanzierung. 1957 w​urde er Mitarbeiter d​er Frankfurter Bank. Dort s​tieg er bereits 1963 i​n den Vorstand auf. Mit d​er Fusion d​er Frankfurter Bank u​nd der Berliner Handels-Gesellschaft 1970 z​ur BHF-Bank w​urde er persönlich haftender Gesellschafter u​nd Senior-Partner dieser Bank.

1983 b​is 1987 w​ar er Präsident d​es Bundesverbandes deutscher Banken.

Von 1984 b​is 1992 w​ar er Vorsitzender d​es Aufsichtsrates d​er BHF-Bank, anschließend Ehrenvorsitzender.

Weiteres ehrenamtliches Engagement

Schroeder-Hohenwarth übernahm viele ehrenamtliche Aufgaben vor allem im Bereich der Wissenschaftsförderung. Die Vereinigung von Freunden und Förderern der Johann Wolfgang Goethe-Universität und die Frankfurter Gesellschaft für Handel, Industrie und Wissenschaft haben ihn nach jeweils 10-jähriger Präsidentschaft zu ihrem Ehrenvorsitzenden respektive Ehrenmitglied ernannt.

Ehrungen

Hanns Christian Schroeder-Hohenwarth ist Ehrensenator der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Er erhielt drei Bundesverdienstkreuze: 1981 das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse, 1986 das Große Bundesverdienstkreuz und 1994 das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern. 1987 wurde er mit der Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main und 1992 mit dem Hessischen Verdienstorden ausgezeichnet.

Nach Hanns Christian Schroeder-Hohenwarth i​st die Fliegenart Priophora schroederhohenwarthi benannt.

Literatur

  • Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Band 4: S. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst, Bearbeiter: Bernd Isphording, Gerhard Keiper, Martin Kröger. Schöningh, Paderborn u. a. 2012, ISBN 978-3-506-71843-3, S. 170f.
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