Hannover erneuerbar
Hannover erneuerbar (Eigenschreibweise hannover erneuɘrbar) ist ein 2020 entstandenes Bürgerbegehren in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. Es ist eine von bundesweit etwa zehn Initiativen, die mittels Bürgerbegehren den Kohleausstieg auf lokaler Ebene schneller gestalten wollen und Impulse für eine Wärmewende geben.
Akteure
Der zentrale Impuls für das Bürgerbegehren kam aus dem Kreis der for-Future-Gruppen in Hannover. Zu den Gruppen zählen die Initiativen:
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Das Bündnis hannover erneuerbar ist bundesweit vernetzt. Es wird vom Bürgerbegehren Klimaschutz als einer der Trägerorganisationen der Kampagne Klimawende von unten beratend unterstützt ebenso wie von Mehr Demokratie.
Unterstützer
Das Bündnis findet prominente Unterstützung beispielsweise von Ernst Ulrich von Weizsäcker, dem Ehrenpräsidenten des Club of Rome, der Klimaaktivistin Luisa Neubauer, dem Pianisten Igor Levit und Felix Ekardt. Ekardt ist Mitinitiator der erfolgreichen Klage vor dem Bundesverfassungsgericht im Frühjahr 2021, die dazu führte, dass die Klimaziele Deutschlands umgehend angepasst werden mussten.
Argumentation
Das im Jahr 2020 vorrangig von Klimaschutz- und Umweltgruppen in Hannover gegründete Bündnis forciert die verbindliche Beschleunigung der Abschaltung des Kohlekraftwerks Gemeinschaftskraftwerk Hannover in Hannover-Stöcken (bis zum Jahr 2026) und eine Beschleunigung der Energiewende in Hannover. Die zentrale Argumentation bezieht sich darauf, dass es sich bei dem Kohlekraftwerk um die größte „Stellschraube“ in Hannover handelt. Das Kraftwerk emittierte im Jahr 2020 ca. 1 Million Tonnen CO2. Zur Verdeutlichung der Dimension zieht das Bündnis den Verkehr in der Stadt Hannover heran: Alle Autos, LKW, Busse etc. zusammen erzeugen pro Jahr etwa 800.000 Tonnen CO2. Darüber hinaus möchte hannover erneuerbar einen schnellstmöglichen Gasausstieg erreichen. Das Ziel ist es, die Fernwärme der Landeshauptstadt insgesamt fossilfrei zu erstellen. Für die Möglichkeiten der fossilfreien Produktion von Wärme, die in den Focus genommen wird, weil sie schwerer zu ersetzen ist als der Strom, erstellte das borderstep Institut eine Wärmepotenzialstudie. Darin werden unter anderem die Möglichkeiten durch Nutzung von Solarthermie, Wärmepumpen (Groß- und Kleinformat), Photovoltaik (Power-to-heat) sowie Abwärmepotenzialen dargestellt.
Maßnahmen
Seit dem Beginn der Unterschriftensammlung Ende Januar 2021 wird über hannover erneuerbar in den Medien verstärkt berichtet. Dies betrifft insbesondere den Entwurf einer gemeinsamen Vereinbarung, den die Landeshauptstadt Hannover und das Energieversorgungsunternehmen enercity gemeinsam mit hannover erarbeitet haben. Er wurde den Medien am 20. Mai 2021 im hannoverschen Rathaus vorgestellt.
Die mögliche Vereinbarung sieht ein Abschalten des ersten Blocks des Kohlekraftwerks Stöcken im Jahr 2024 vor. Als Abschaltdatum für den zweiten Block wird das Jahr 2026 angestrebt. 35 Mio. Euro sollen für flankierende Maßnahmen zur Verfügung gestellt werden. Ein Transparenz-Beirat soll eingerichtet werden, dem der Fortschritt bei der Planung und dem Bau der Ersatzanlagen sowie die Umsetzung der flankierenden Maßnahmen berichtet wird. Seit Ende Mai/Anfang Juni 2021 beschäftigen sich die Fraktionen des Stadtrats Hannover damit, wozu im Juli 2021 ein Stadtratsbeschluss dazu gefasst werden soll.
Schreibweise und Logo
Das Logo des Bündnisses, das beide Begriffe in „hannover erneuerbar“ klein schreibt, enthält zweimal den Buchstaben e: Es steht für „Erneuerbare Energien“, ebenso sollen das e sowie das gespiegelte ɘ die Energiewende symbolisieren. Das Bündnis zielt darauf hin, den Transformationsprozess langfristig zu befördern. Anlass ist der lokale Kohleausstieg, während das Ziel in der lokalen Energiewende in Hannover besteht.
Weblinks
- Website von hannover erneuerbar
- Einigungsvorschlag zum Kohleausstieg in Hannover bei hannover.de
- Einigungsvorschlag zum Kohleausstieg in Hannover bei enercity.de