Jugendaktion Natur- und Umweltschutz Niedersachsen
JANUN ist die Abkürzung für JugendAktion Natur- und Umweltschutz Niedersachsen e. V. Der Zusatz Jugendumweltnetzwerk Niedersachsen wird seit Ende der 1990er Jahre verwendet. JANUN ist ein landesweites Netzwerk der Jugendverbände, Jugendumweltbüros, Projektwerkstätten und freien Gruppen im Natur- und Umweltschutz in Niedersachsen und als solches in Deutschland einzigartig.
Geschichte
Gegründet wurde der Verein Ende der 1980er Jahre. In dieser Zeit wurde innerhalb der Jugendumweltbewegung diskutiert, die bestehenden Verbände BUNDjugend und NAJU in ein gemeinsames Netzwerk der Jugendumweltverbände zu überführen, zuerst durch eine gemeinsame Arbeitsgemeinschaft, dann durch die Gründung eines eigenen Vereins. Unter den Mitbegründern war auch der spätere Mitbegründer von Attac Deutschland, Sven Giegold.
Seit dem 18. Juli 1990 ist das Netzwerk als Verein eingetragen und als gemeinnützig anerkannt. Der Verein ist Mitglied im Landesjugendring Niedersachsen und als Träger der politischen Erwachsenenbildung, der außerschulischen Jugendbildung und der freien Jugendhilfe anerkannt.
Die Gründungsverbände sind die Naturschutzjugend Niedersachsen, der BUNDjugend Niedersachsen, und Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung, Distrikt Niedersachsen.
Bei der Gründung des Vereins gab es drei Beweggründe. Die Jugendarbeit für und mit Jugendlichen sollte kostenlos ermöglicht werden, die Organisation sollte basisdemokratisch sein und der Verband musste in das Vereinsrecht passen.
Struktur
Der Verein gliedert sich in 20 Mitglieder und Projektgruppen. Das Landesjugendbüro (LaJuBü) übernimmt die koordinierende Funktion, Gruppenbegleitung und Verwaltung. Dabei wird die Ausrichtung der Arbeit durch den Koordinationsrat (KoRa) beschlossen, an dem Vertreter der Mitglieder- und Projektgruppen regelmäßig teilnehmen. Durch die basisdemokratische Ausrichtung steht der KoRa allen Aktiven offen, da alle Jugendlichen Rede- und Stimmrecht besitzen. In der Regel wird in den Sitzungen des KoRa auf Abstimmungen verzichtet und Entscheidungen im Konsens gesucht.
Der Brüter ist der Vorstand von JANUN und trifft neben der Besprechung von neuen Aktionsideen und Projekten die formalen Entscheidungen um Personal und Finanzen. Die Sitzungen sind offen, sodass alle bei wichtigen Entscheidungen mitwirken können. Auf der Delegiertenversammlung des Januar-KoRa wird der Brüter jährlich aus den Vertretern der Gruppen gewählt.
Neben den zwei Landesbüros in Hannover und Lüneburg gibt es zusätzlich noch Regionalbüros in Hannover, Lüneburg und Göttingen, die selbst Teil des Netzwerkes sind. Die Regionalbüros stellen eine lokale Ebene des landesweiten Netzwerkes dar und sind ein kleines Netzwerk aus örtlichen Projekt- und Mitgliedsgruppen und vertreten diese im jeweiligen Stadtjugendring.[1][2]
Themen
Die thematische Ausrichtung reicht vom klassischen Naturschutz über Umweltaktivismus (wie das Engagement gegen die CASTOR-Transporte und Biopiraterie) bis zu Globalisierungs- und Konsumkritik und Tierwohl. Während der Herbstferien wird mit dem "Herbstspektakel" ein niedersachsenweites Jugendumweltfestival durchgeführt, das mit einem thematischen Schwerpunkt allen Interessierten offensteht.[3]
Eine Auswahl der Projektgruppen:
- AK Herbstspektakel – organisiert einmal jährlich den 5-tägigen Kongress in den Herbstferien
- AK Osteuropa – Organisation von Jugendaustausch
- Projekt F – Freiwillige werden dabei unterstützt, eigene gesellschaftspolitisch relevante Projekte durchzuführen
- KonsuMensch – www.konsumensch.net[4]
- AK Tierrechte – organisiert eine Kampagne gegen die größte Hühnerschlachtanlage Europas in Wietze
Weblinks
Einzelnachweise
- JANUN Hannover e.V.: Startseite. Abgerufen am 5. April 2020.
- JANUN Göttingen – Jugend-Aktion Natur- und Umweltschutz Göttingen. Abgerufen am 5. April 2020 (deutsch).
- Tobias Schlegl: Zu spät? So zukunftsfähig sind wir jungen Deutschen; eine Inspektion. Mit Lars Meier, Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, Reinbek bei Hamburg 2008, ISBN 978-3-499-62390-5, S. 62–68
- Annegret März: Einbinden/Identität stiften: Virtualisierte kollektive Identität und Gemeinschaft. In: Sigrid Baringhorst: Unternehmenskritische Kampagnen: politischer Protest im Zeichen digitaler Kommunikation. Bürgergesellschaft und Demokratie Bd. 34; VS-Verlag, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-17451-8, S. 177–221, hier S. 196–213