Hammermühle (Bergisch Gladbach)
Die Hammermühle war eine alte Schleifmühle an der Strunde.[1] Gleichzeitig ist es ein Ortsteil im Stadtteil Stadtmitte von Bergisch Gladbach.[2]
Geschichte
Nach dem Protokoll für den Strunderbach von 1773 wurde die Hammermühle von einem oberschlächtigen Wasserrad angetrieben. Der Name Hammermühle deutet darauf hin, dass das Mühlrad zeitweilig einen Schmiedehammer angetrieben hat. Im Hebebuch des Schatzboten für die Honschaft Gladbach von 1758/59 wird als Pächter Jakob Hammerscheid erwähnt.[1]
Nach 1823 wird in der Gewerbesteuerstammrolle der Bürgermeisterei Gladbach vermerkt, dass die Hammermühle den Erben Landwehr gehörte und das Gewerbe Öl- und Gerstenstampfmüller wäre. Die Ausstattung bestand nur noch aus einem unterschlächtigen Rad. 1839 ging die Hammermühle an die Witwe Lückerath und von ihr 1851 an Friedrich Hölzer, der sie allerdings schon vorher gepachtet hatte. Er baute die Hammermühle in eine Fruchtmühle mit zwei Mahlgängen und einem Graupengang sowie zwei Ölpressen mit drei bis fünf Stampflöchern um. Am 19. November 1877 wurde sein inzwischen installierter Dampfkessel überprüft. Dabei wurde beanstandet, dass die Markierung für den niedrigsten Wasserstand fehlte. Mit der Dampfmaschine trieb Hölzer die Fruchtmühle und eine Holzschneidemühle an.[1]
Ihm folgte seit ca. 1880 Hubert Peter Krein, der hier eine Mahl- und Schneidemühle besaß, für deren Antrieb er den bereits erwähnten Dampfkessel benutzte. Den früheren Mühlenbetrieb hatte er inzwischen aufgegeben. Über nachfolgende Betriebstätigkeiten liegen keine Informationen vor. Im Adressbuch von 1939 wird im Haus Hammermühle eine Wäscherei erwähnt, die dort ihren Betrieb noch bis in die 1980er Jahre hatte. Die Nebengebäude dienten zu Wohnzwecken. Im April 1998 war das zuletzt noch stehende Hauptgebäude so marode, dass es abgerissen werden musste.[1]
Siehe auch
Einzelnachweise
- Hans Leonhard Brenner: Die Strunde und ihre Bergisch Gladbacher Mühlen, Bergisch Gladbach 2012, S. 82ff. ISBN 3-932326-67-9
- Andree Schulte: Bergisch Gladbach Stadtgeschichte in Straßennamen, Hrsg. Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach 1995, S. 134, ISBN 3-9804448-0-5
Literatur
- Feststellung und Ordnung für den Strunderbach, gedruckt bei Chr. Illinger, Bergisch Gladbach o. J., (es handelt sich um die Bachordnung und das Bachprotokoll von 1823 nach einer Kopie von 1854)
- Frank Schulte: Die Mühlen an der Strunde, Bergisch Gladbach, 1979, ISBN 3-932326-02-4
- Herbert Nicke: Bergische Mühlen, Auf den Spuren der Wasserkraftnutzung im Land der tausend Mühlen zwischen Wupper und Sieg, Wiehl 1998, S. 246, ISBN 3-931251-36-5