Hamburger Ratsmusik
Hamburger Ratsmusik war der Name einer offiziellen musikalischen Einrichtung im Hamburg des Barock. Damals leistete sich die norddeutsche Händlerstadt unter dem Motto „Gott zu Ehren und Hamburg zur Lust, Ergötzlichkeit und Nutz“[1] ein Ensemble, das den im Süden Deutschlands üblichen Hofkapellen gleichwertig gegenüberstehen sollte; wichtig war hierbei auch, zu zeigen, dass das Bürgertum es durchaus auch in Sachen Kunstförderung mit dem Feudalsystem aufnehmen konnte. Ähnliche Ensembles gab es auch in anderen deutschen Städten, darunter Lübeck. Ratsmusik war dabei ein allgemeiner Ausdruck, der während jener Zeit diese von den Ratsherren geförderte Musik von der Hausmusik, dem bürgerlichen Musizieren zu Hause, abheben sollte.
Der Name „Hamburger Ratsmusik“ wurde inzwischen in Hamburg von einem von der Gambistin Simone Eckert geleiteten, im Bereich der frühen Musik tätigen Ensemble aufgenommen.[2] Zudem hat das Ensemble Hespèrion XX verschiedene, zwischen 1609 und 1614 in Hamburg und Lübeck entstandenen Stücken von William Brade unter diesem Titel veröffentlicht.[3]
Leiter
- 1608–1610/1613–1615 William Brade
- 1616–1621 Christian Hildebrand
- 1621–1665 Johann Schop
- 1665–1667 Samuel Peter Sidon
- 1667–1678 Dietrich Becker
- 1678–1682 Nicolaus Adam Strungk[4]
- 1682–1718 Friedrich Nicolaus Brauns
- 1718–1721 Hieronymus Oldenburg
- 1721–1768 Georg Philipp Telemann
- 1768–1789 Carl Philipp Emanuel Bach
- 1789–1822 Christian Friedrich Gottlieb Schwencke
Einzelnachweise
- http://www.hamburger-ratsmusik.de/ensemble.xml
- Hamburger Ratsmusik: Ensemble für Alte Musik unter Leitung der Gambistin Simone Eckert. Abgerufen am 18. März 2020.
- William Brade: Hamburger Ratsmusik - Jordi Savall, Hespèrion XX | Songs, Reviews, Credits. Abgerufen am 18. März 2020 (amerikanisches Englisch).
- Nicolaus Adam Strungk, 1640–1700: sein Leben und seine Werke, 1915